Rathaus legt sich zwei E-Autos zu

Bürgermeister rät Taxifahrern, es dem Rathaus gleich zu tun

Reschitza – Das Gerücht, dass das Rathaus Reschitza es dem Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu gleichtun will und seinen Ioan Popa auch mit einem Elektroauto auszustatten gedenkt, ist etwa zwei Monate alt. Gefragt, wann er denn mit seiner „Zoe” von Renault erstmals fahren wird, gab sich der Reschitzaer Bürgermeister ahnungslos: „Ich weiß es nicht. Damit beschäftigt sich die Abteilung Ankäufe. Sobald die mich verständigen, dass es da ist, setze ich mich ans Steuer und mache eine Probefahrt! Ich bin echt gespannt auf die Testfahrt.”

Ioan Popa hätte sich aber selbst verleugnet, wenn er nicht gleich einen öffentlichen Appell draufsetzte: „Ich appelliere auf diesem Weg an alle Taxifahrer der Stadt: schreibt Projekte, nehmt euch einen EU-Consulter – die Stadt ist voll damit und alle können Euch die Projektanträge schreiben! - und reicht ein Start-Up-Projekt aufgrund eines Elektroautos ein. Das sind 40.000-Euro-Projekte und E-Autos zum Taxifahren werden damit auch gefördert. Ihr kriegt das Auto neu, praktisch gratis! Ich bin überzeugt, dass aus dem Geld, das der Region West zur Verfügung steht, allein Reschitza sich 40-50 E-Autos zulegen kann!”

Das Rathaus Reschitza arbeitet auf zwei Kanälen für den Ankauf von E-Autos: eines soll vom Nahverkehrsunternehmen der Stadt, TUR, gefahren werden, das andere von der Rathausleitung. Seit der tschechische Konzern CEZ eine Aufladestelle für Autoakkus gegenüber dem Reschitzaer Rathaus eingerichtet hat, macht Bürgermeister Popa immer mehr Druck auf die Taxifahrer, zu „reinem Treibstoff” überzugehen und sich Elektroautos zuzulegen. Inzwischen hat der Stadtrat das Reglement für das Taxifahren in Reschitza dergestalt geändert, dass Taxis mit Elektroantrieb bevorzugt werden. „Zu dem Thema wollte ich nicht noch mehr Tam-Tam machen”, sagte Bürgermeister Popa, „aber Fakt bleibt, dass wir jetzt mehr Taxi-Lizenzen genehmigen können, wenn sie mit Elektroautos fahren. Beim Gratisaufladen der Akkus bleibt es in den kommenden Jahren.”