Rathaus will weiterhin Gewerkschaftskulturhaus

Reschitza – Das Reschitzaer Rathaus sei weiterhin dringend am Kauf des Gewerkschaftskulturhauses interessiert, das vom Insolvenzverwalter seit 2022 per Versteigerung (Startsumme: fünf Millionen Euro) wegen Insolvenz angeboten wird. Inzwischen ist durch die wiederholten Versteigerungsangebote und die jeweils stufenweise Verringerung der geforderten Summe, von einem Versteigerungstermin zum nächsten, der geforderte Preis auf rund 2,5 Millionen Euro gesunken – aber ein Käufer hat sich für das solide, jedoch über Jahrzehnte in der Instandhaltung vernachlässigte Gebäude nicht gefunden.

Das in den 1950er Jahren als Prestigebau des rumänischen Gewerkschaftswesens errichtete Gebäude mit einer umbauten Nutzfläche von rund 10.000 Quadratmetern gehört nominell dem Restbestand des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR an („Restbestand“, nachdem der Energiegigant „Hidroelectrica“ sich daraus alles um rund 68 Millionen Lei herausgekauft hat, was ihn für den Bau und die Instandhaltung von Wasserkraftwerken interessiert).

Diskussionen bezüglich einer Übernahme der Immobilie in unmittelbarer Nähe des Reschitzaer Stadtzentrums gibt es mindestens seit 25 Jahren. Erst zeigte sich der Kreisrat unter Sorin Frunzăverde stark interessiert, danach zunehmend und immer dringlicher das Rathaus, vor allem, seit Ioan Popa (PNL) dort die Zügel in der Hand hat. Das Rathaus gibt konstant an, brennend an einer Übernahme – in welcher Form auch immer – interessiert zu sein, allerdings nur, wenn der Preis stimmt. Ergo wartet es ab, bis bei den wiederholten Ausschreibungsankündigungen und sukzessiven Senkungen der Preisvorstellungen etwas in die Nähe der Vorstellungen des Reschitzaer Rathauses kommt: aus Andeutungen wäre das eine Preisforderung irgendwo zwischen einer und anderthalb Millionen Euro.

Der Grund: man geht im Rathaus von einem Renovierungsbedarf rund um etwa 500 Euro/Quadratmeter Nutzfläche aus, also von einem Finanzierungsaufkommen von rund fünf Millionen Euro für die Generalüberholung. Und dieses Geld muss erst einmal aufgebracht werden. Denn Übernahmeverhandlungen mit den Hauptgläubigern des Gewerkschaftskulturhauses, der Finanzbehörde ANAF und mit AAAS (der Autorität für die Verwaltung der Staatsaktiva) laufen schon seit Längerem und auch eine Übernahme ohne Zahlungsverpflichtung seitens der Stadt ist bereits im Gespräch. Popa auf einer unlängst stattgefundenen Pressekonferenz zum Thema: „Gelingt es uns aber, die Immobilie zu übernehmen, müssen wir sehen, woher wir das Geld zur Renovierung und Modernisierung hernehmen. Immerhin sind 10.000 Quadratmeter Nutzfläche in Schuss zu bringen. Und fünf Millionen Euro, wieviel das voraussichtlich kosten dürfte, liegen nicht gerade überall so herum, dass man sich nur danach bücken müsste…“