Temeswar - Die Zahl der Fahrgäste wäre in den letzten Jahren um die Hälfte gesunken: So jedenfalls die Hiobsbotschaft von der Leitung des Temeswarer Nahverkehrsbetriebs RATT, die in der Eigenstatistik des Unternehmens aufscheinen soll.
2010 hätte man nämlich in den öffentlichen Verkehrsmitteln (Straßenbahn, Bus und Obus) der Begastadt noch über 140 Millionen Fahrten verbuchen können, 2011 über 101 Millionen, im Vorjahr nur mehr etwas über 75,7 Millionen. Für das Jahr 2013 schätzt man etwas mehr bzw. 85 Millionen Fahrten zu vermerken. Die Statistik widerspiegelt, so die RATT-Fachleute, die Gesamtzahl der Fahrgäste, die ihre Karten entwertet haben, ob es sich nun um Fahrkarten, um elektronische Karten, Abos oder Gratisabos handelt. Die meisten Temeswarer benützen derzeit Abos, heißt es.
Laut RATT-Direktor Ioan Goia müsste man heuer im Zuge der Pläne der Temeswarer Kommunalverwaltung zur Entwicklung des Verkehrsnetzes und dessen Ergänzung mit neuen Trassen, die auch die umgebenden Ortschaften miteinbeziehen, mit einem Anwachsen der Kilometerzahl wie auch der Zahl der Fahrgäste rechnen. Die Gesamteinnahmen von RATT werden für 2013 auf mehr als 74 Millionen Lei, um 11 Prozent mehr als im Jahr 2012, geschätzt. Man erwartet aber auch Ausgaben zum fast gleichen Gesamtwert. Der für das Jahr 2013 geschätzte Profit des Betriebs könnte also zirka nur magere 1,1 Millionen Lei ausmachen. Das genaue Haushaltsbudget des Unternehmens muss noch in einer Sitzung des Stadtrats besprochen und abgesegnet werden.
Der RATT-Fuhrpark besteht derzeit aus 258 Verkehrsmitteln, davon 93 Straßenbahnen, 50 Obusse und 113 Busse. 2010 wurden in die technische Ausstattung des Betriebs 8,4 Millionen Lei, 2011 zehn Millionen, 2012 nur etwa 3,8 Millionen Lei investiert. Heuer möchte die RATT-Leitung dafür 14 Millionen Lei ausgeben. Im Rahmen der Rentabilisierungsmaßnahmen wurde die Zahl der Mitarbeiter des Temeswarer Nahverkehrsunternehmens von Jahr zu Jahr konstant verringert, von 1436 Mitarbeitern im Jahr 2010 auf 919 heute.