Reform des Gesundheitswesens: „Schmerzhafte Folgen“

Präfekt Ioan Dragomir (PSD): „Manchen Krankenhäusern des Banater Berglands wird´s schlecht ergehen“

Reschitza – Er sei ziemlich pessimistisch bezüglich der Folgen der ab dem 1. Januar 2026 anstehenden Reform des Gesundheitswesens, sagte Präfekt Ioan Dragomir (PSD) im Anschluss an eine Konferenz aller Manager, ärztlichen Direktoren und Chefökonomen der fünf Krankenhäuser des Banater Berglands, zu der die Gesundheitsversicherungskasse CJAS Karasch-Severin eingeladen hatte und zu der neben dem Präfekten auch Kreisratspräsident Silviu Hurduzeu (PSD) eingeladen war. Dragomir: „Die Folgen der Reformen im Gesundheitswesen werden schmerzhaft sein im Falle einiger der Krankenhäuser des Landeskreises.“

Dies, nachdem er sich die Probleme der einzelnen Spitäler des Banater Berglands angehört hatte und was deren Leitung – die in Reschitza vollzählig anwesend war – zur Lösung dieser Probleme sowie der noch auf sie zukommenden zu unternehmen gedenkt. Kopfschüttelnd fügte Ioan Dragomir noch hinzu: „Die Dinge, wie sie uns hier dargelegt wurden, klingen gar nicht gut in unseren Landeskreis.“

Es gäbe offensichtlich bereits jetzt „Probleme mit der Sicherung des Gesundheitsstands der Bevölkerung“, erklärte Dragomir vor den Medien, „aber leider – und das ist meine ganz persönliche Meinung – realisieren nicht alle Krankenhausmanager, nicht alle Krankenhausverantwortlichen, was die vom Gesundheitsministerium angestrebte Reform für ihr künftiges Wirken bedeutet. Welches künftig die Rolle der Gesundheitsversicherungskasse ist, sowohl auf nationaler Ebene (CNAS) als auch auf Kreisebene (CJAS). Ich gehe bereits jetzt davon aus, dass es schmerzhafte Konsequenzen sein werden für manche der Spitäler von Karasch-Severin, schmerzhaft in dem Sinn, dass die angestrebten Reformen angewandt werden und dass diese über sie hinwegrollen werden, ohne ihre reellen, genau definierten Bedürfnisse, zugeschnitten auf jedes einzelne Krankenhaus, zu beachten.“

Im Grunde geht es darum, dass ab dem 1. Januar 2026 die Nationale Gesundheitsversicherungskasse CNAS und ihre regionalen Ableger CJAS – die über die CNAS finanziell ausgestattet werden – den einzelnen Krankenhäusern nur noch ausschließlich medizinische Dienstleistungen verrechnen werden, nur noch Dienstleistungen, die den behandelten Patienten zugutekommen. Im Klartext: aus dem Geld der Gesundheitsversicherungskasse kann ab dem 1. Januar 2026 nicht auch noch das Krankenhauspersonal (voll oder komplementär) bezahlt werden – wie bisher (zumindest in einem gewissen, mehr oder weniger hohen Prozentsatz).

Der altgediente Finanzmann Ioan Dragomir weiter: „Da stehen radikale Änderungen an, die zum Umdenken zwingen. Ab Januar nächsten Jahres müssen die Ärzte, aber auch das gesamte sonstige Personal der Spitäler endlich kapieren, dass Nichtarbeit auch nicht bezahlt wird. Diejenigen, die arbeiten, werden ernstzunehmende Einkommen haben, diejenigen, die bloß so tun, als ob sie arbeiten würden, um ihr Geld nachher noch in Privatkliniken massiv aufzubessern, werden kaum je zu jenen Löhnen kommen, die sie jetzt vom Staat im Krankenhaus einstreichen.“

Er bezog sich auf die jüngsten Feststellungen der Kontrolleure der Gesundheitsversicherungskasse CJAS Karasch-Severin, mit fiktiven oder übers Wochenende nach Hause geschickten Patienten usw. (ADZ berichtete). „Ich habe einen Arzt gefragt, was denn das Personal in seiner Krankenhausabteilung mache, wenn kaum Patienten dort die Betten belegen. – ´Sie sind bei TikTok eingeloggt!`, hat er mir geantwortet. Ich hätte nie geglaubt, dass das möglich ist, aber der Arzt hat behauptet, es sei wirklich wahr!“ Die Medienvertreter bemerkten daraufhin bloß, ihren Recherchen zufolge sei auch Facebook eine Alternative für die Langeweile im Dienst in den Krankenhäusern.

Aus den Daten der Gesundheitsversicherung Karasch-Severin geht hervor, dass 2023 die Belegung der Krankenhausbetten im Banater Bergland bei 41,5 Prozent lag, 2024 bei 42,5 Prozent. Im Landesdurchschnitt liegt sie in Rumänien bei 78,1 Prozent. Das Reschitzaer Kreiskrankenhaus für Notfälle SJUR verfügt über 795 Betten, von denen für 714 Betten mit der Gesundheitsversicherungskasse Karasch-Severin ein Finanzierungsvertrag existiert. Die von SJUR nicht bezahlten Rechnungen und Schulden gegenüber dem Staat pendeln seit Jahren um die 30 Millionen Lei herum...