Rekordbudget für Temeswar

Haushaltsentwurf steht auf der Rathaus-Webseite

Temeswar – Der Haushaltsentwurf der Stadt Temeswar/Timișoara kann seit Dienstag auf der Webseite des Bürgermeisteramtes www.primariatm.ro eingesehen werden. Es ist der wohl größte Haushalt in der Geschichte der Stadt, zumal auch viele nicht rückzahlpflichtige EU-Mittel in verschiedene Investitionen fließen werden. Das Budget beträgt in diesem Jahr 2,2 Milliarden Lei, also umgerechnet etwa 460 Millionen Euro, um 160 Millionen Euro mehr als jenes aus dem Vorjahr. Der Großteil der Gelder soll für Infrastrukturprojekte ausgegeben werden.

Mehr als 270 Millionen Euro sind für den (Aus-)Bau und die Modernisierung von Straßen, Straßenbahnlinien und für den Nahverkehr vorgesehen. Allein die Modernisierung der Bogdăneștilor-Straße kostet mehr als 30 Millionen Euro. Ausgebaut werden sollen der Sudului-Boulevard, die Straßen Mareșal C. Prezan, G.Alexandrescu, Pictor I. Zaicu, Demetriade und die Busiascher Straße. Gelder für den Bau der Jiul-Brücke, der Solventul-Unterführung, aber auch für die Sanierung der Jugendbrücke (Mihai Viteazu) und der Arbeitsbrücke (Iuliu Maniu) sind vorgesehen. Fast 40 Millionen Euro sollen in den Erwerb von neuen Straßenbahnen von der türkischen Firma Bozankaya fließen. Der Kauf von 44 Elektrobussen durch eine Ausschreibung des Entwicklungsministeriums soll fast 37 Millionen Euro kosten. Gekauft werden sollen mehrere Nahverkehrsmittel für Temeswar: 30 Hybrid-Busse, 15 Gelenkbusse, 15 Busse für den Personennahverkehr, 21 Kleinbusse, ein Schiff, ein Touristenboot und ein Großbus. Auch der Einrichtung von Radwegen werden Mittel zugeteilt.

105 Millionen Euro sind heuer für den Gesundheitsbereich vorgesehen. Gelder für den Fertigbau des neuen Gebäudes am „Louis Țurcanu“-Kinderkrankenhaus, für die Ausstattung mit medizinischen Geräten, für Sanierungsarbeiten am alten Gebäude sowie für die Studie zur Einrichtung eines Hubschrauberlandeplatzes soll es geben. Das städtische Krankenhaus bekommt 74 Millionen Euro für die geplante Entbindungsklinik und für verschiedene andere Einrichtungs- und Ausstattungsarbeiten. Auch für das „Victor Babeș“-Krankenhaus sind Mittel vorgesehen.

Im Haushaltsentwurf sind fast 40 Millionen Euro für den Bildungsbereich festgehalten. Davon gehen rund 12,5 Millionen Euro an den neuen Campus der „Nikolaus Lenau“-Schule, weitere Mittel sind für den Bau eines neuen Gebäudes für die Allgemeinbildende Schule Nr.13, für den Ausbau der 16er-Schule, u.a. Projekte bestimmt. Die Stadt möchte zusätzliche Schulcontainer kaufen, um der großen Nachfrage für verschiedene Schulen entgegenzukommen.

Für den Kultur- und Kultusbereich sowie für Freizeiteinrichtungen sind fast 100 Millionen Euro geplant. Zu den wichtigsten Projekten gehören die Sanierung des Philharmonie-Gebäudes, die Einrichtung des multikulturellen Zentrums anstelle der Dermatologie, die Umfunktionierung des Wasserturms in der Josefstadt und die Sanierung der ehemaligen städtischen Kinos. Fast 40 Millionen Euro sind für den Bau von Sportanlagen in den Stadtteilen Lipovei, Buziașului und Șagului vorgesehen.

Die Kommunalverwaltung möchte in diesem Jahr mehrere Parks und Grünflächen modernisieren, aber auch die geplanten Zierbrunnen in mehreren Kreisverkehren bauen lassen. Gelder sind für die Sanierung des Fischbrunnens im Stadtzentrum und der Blumenuhr (20.000 Euro für ein neues Uhrwerk) neben dem Bega-Einkaufszentrum vorgesehen. Für etwa 175.000 Euro soll ein holographisches Projektionssystem erworben werden – ein Hologramm des ehemaligen Festungstors ist am Mărăști-Platz geplant. 30.000 Euro sind, wie jedes Jahr, für die Studie zur Einführung einer U-Bahn in Temeswar bestimmt.

Die Mittelzuteilung für diese und andere Projekte der Kommunalverwaltung können Bürger auf der Webseite des Bürgermeisteramtes einsehen. Eine öffentliche Debatte soll diesbezüglich veranstaltet werden, das genaue Datum dieser Debatte steht aber noch nicht genau fest. Erst danach wird der Haushalt im Plenum des Kommunalrats genehmigt.