Klausenburg – Eines der bedeutendsten Gebäude in Klausenburg/Cluj-Napoca, das Bánffy-Palais am Hauptplatz/Pia]a Unirii, wird zum Teil saniert. Wie der Kreisrat in einer Pressemeldung bekanntgegeben hat, sollen strukturelle Konsolidierungsarbeiten am Gebäude vorgenommen werden, das seit 1965 das Kunstmuseum beherbergt. Ausgebessert werden soll das Dach, Risse in den Wänden müssen geschlossen werden und das Eindringen von Feuchtigkeit in die Fassade muss bekämpft werden. Ebenso sollen Restaurierungsarbeiten an der Fassadenverkleidung, den Steinskulpturen und einigen weiteren künstlerischen Elementen vorgenommen werden. Der Umfang des Projekts beträgt 952.000 Lei und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Das Palais wurde im für den in Siebenbürgen typischen Barockstil errichtet. Architekt war Johann Eberhard Blaumann (1733-1786), ein Vertreter des siebenbürgischen Barocks, der aus Württemberg stammt und in Hermannstadt/Sibiu verstarb und auch die Minoritenkirche in der Mittelgasse/Bulevardul Eroilor entwarf. Bauherr des in den Jahren 1774 und 1775 errichteten Palais war György Bánffy, von 1787 bis 1822 Gubernator von Siebenbürgen. Über dem Eingangstor an der mit Rokokkoelementen geschmückten Fassade befindet sich das Familienwappen, von dem die Krone am heraldischen Vogel entfernt wurde. Die Statuen zeigen Mars, Minerva, Appollo, Diana, Herkules, Perseus und wurden von Anton Schuchbauer, einem aus Österreich übergesiedelten Bildhauer, angefertigt. Der hintere Eingang wird von zwei heraldischen Greifen umrahmt. Das Palais verfügt über einen geräumigen Innenhof.
Als Stadthaus der ungarischstämmigen Adligen errichtet, verbrachte Kaiser Franz Josef I. bei seinem Besuch 1852 zwei Nächte im Palais. Auch der ungarische Komponist Franz Liszt verbrachte hier einige Zeit und komponierte. Seit 1965 ist das Kunstmuseum im Palais untergebracht, das bis 1974 auch über ein Kino im Innenhof verfügte. Restaurierungsarbeiten, während derer das Museum geschlossen war, fanden von 1990 bis 1996 statt.