Hermannstadt - Unter dem Titel „Verwaltungaufgaben und Bauarbeiten in den Gemeinden des Kirchenbezirks Hermannstadt im Jahre 2011“ ist in der jüngsten Ausgabe von „Landeskirchliche Information“ eine lange Tabelle abgedruckt. In ihr listet Wilhelm Schneider die 55 Gemeinden des Evangelischen Kirchenbezirkes A. B. auf und in Stichwörtern die Situation der Kirchenimmobilien bzw. ob und was im vergangenen Jahr durchgeführt wurde (mit Ausnahme der Stadtgemeinden Hermannstadt/Sibiu und Heltau/Cisnădie, die sich selbst verwalten).
Einen Überblick erhält der Leser des amtlichen Informationsblattes des Landeskonsistoriums der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien darüber, wie es in der jeweiligen Ortschaft um Grundstück, Pfarrhaus und sonstige Gebäude oder auch Friedhof steht. Für die heutige Zeit unüblich ist, dass der pensionierte Ingenieur die Betreuung der Immobilien und Koordinierung von Reparaturarbeiten ehrenamtlich durchführt.
Wilhelm Schneider, 63 Jahre alt, ist Marpoder, reiste 1990 nach Deutschland aus, und lebt seit seiner Pensionierung wieder vorwiegend in seiner Heimatgemeinde. Im Winter sitzt er über der Büroarbeit, im Sommer fährt er durch die Gemeinden. Oftmals von frühmorgens bis zum späten Abend. In seinem Bericht schildert er nun Positives wie Negatives in Sachen Rückerstattung, Vermietung oder Verkauf von Immobilien, durchgeführten oder dringend notwendigen Reparaturen. Ausgeschlossen wurden die Kirchenburgen, die in das EU-Projekt einbezogen worden sind.
Zu erfahren ist u. a. dass in Agnetheln/Agnita Verhandlungen betreffend die Rückerstattung der Besitzungen beim Salzbrunnen mit dem Bürgermeisteramt geführt und die Kanalverlegung im Friedhof abgeschlossen wurden. Trotzdem der Kurator auch der Bürgermeister in Burgberg/Vurpăr ist, erhielt die evangelische Gemeinde nichts von den Immobilien rückerstattet.
In Abtsdorf/Apoş hat man das Pfarrhaus verkauft und die Kirche an die „Asociaţia Culturală Villa Abatis“ übergeben. Verkauft oder langfristig vermietet sind oder wurden neu die Pfarrhäuser in Ziedt/Veseud, Werd/Vârd, Neudorf/Nou, Thalheim/Daia, Gürteln/Gusu Martinsberg/Şomartin, Viktoriastadt, Hamlesch/Amnaş, Törnen/Păuca, Burgberg/Vurpăr, Hahnbach/Hamba, Haschagen/Haşag usw.
Dadurch können die ansonsten leerstehenden Gebäude gerettet werden. Anders erging es dem Pfarrhaus in Tarteln/Toarcla, wo die Ruine abgetragen und das Material verkauft wurde. Dasselbe geschah mit dem einstigen Jugendhaus in Hundertbücheln/Movile.
Durchgeführt wurden eine Überholung des Dachstuhls und die Neudeckung der Kirche in Ziedt aber auch des Daches von Saals und der Schule in diesem Dorf dank Einsatz eines Vereins der Zieder in Deutschland, desgleichen des Kirchendaches in Neustadt oder der Fassade von Kirche und Turm in Kastenholz/Caşolţ (dank HOG). 2011 sind die Arbeiten an Kirche und Turm sowie Pfarrhausdach in Großscheuern abgeschlossen worden, neu gedeckt und gestrichen wurde das Pfarrhaus in Großau/Cristian, wo der Ausbau der Pfarrscheune zum Saal geplant ist.
Dringende Kirchenreparaturen registrierte Wilhelm Schneider u. a. an den Kirchendächern in Roseln/Ruja, Kirchberg/Chirpăr, Werd – wo bereits Angebote eingeholt sind – , Holzmengen/Hosman und Großschenk/Cincu aber auch an den Dächern der Wehrtürme in Mergeln/Merghindeal oder dem Pfarrhaus in Stolzenburg/Slimnic. Mahnungen an den Bürgermeister in Jakobsdorf/Iacobeni hatten zum Erfolg, dass der verwahrloste Saal neu gestrichen und die Schule halbwegs gesichert wurden. Wenig Resultate ergaben die Fahndungen nach der Friedhofsschändern in Abtsdorf und Kastenholz.