Reschitza – Bürgermeister Ioan Popa gab jüngst den Medien zu verstehen, dass seine Administration vorhat, in der neuen EU-Haushaltsperiode über diverse Programme zur Regional- und Lokalentwicklung (POR) „irgendwo bis zu 150 Millionen Euro“ in naher Zukunft abzuschöpfen. Das sei das Ziel, das er sich, gemeinsam mit seiner starken Planungsabteilung im Rathaus, vorgenommen hat.
Dies auch, nachdem sich die Entwicklungsregion West in jüngster Zeit in Temeswar auf einen Ausgabenplan der ihr von der EU zur Verfügung gestellten 1,1 Milliarden Euro über ihre Kreisratsvorsitzenden und die Bürgermeister der Kreishauptstädte geeinigt hat. Demzufolge fallen aus dem Operativprogramm West in der Zeitspanne 2021-2027 Reschitza und Karansebesch erst mal etwa 69 Millionen Euro zu. In Temeswar ist entschieden worden, dass Temeswar aus dem Finanzierungstopf der EU 91 Millionen Euro zufallen, Arad 65 Millionen, Reschitza 56 und Deva 47. Auf alle anderen Munizipien des Raums der Westregion fallen insgesamt 111 Millionen Euro: 13 Millionen davon stehen Karansebesch zur Verfügung. Für das eigentlich stark unterdimensionierte Munizipium (laut Bürgermeister Felix Borcean hat es um die 20.000 Einwohner) eine durchaus große Summe. Auf die Städte der vier Landeskreise Arad, Hunedoara, Karasch-Severin und Temesch entfallen 124 Millionen Euro, laut Entscheidung von Temeswar.
Das Geld kann für Projekte im Bereich der energetischen Effizienzsteigerung/Wärmedämmung von Wohnblocks und öffentlichen Bauten, für Mobilität, für das Bildungswesen sowie für urbane Revitalisierung und Regenerierung (eine Spezialität von Reschitza) ausgegeben werden.
Dazu Bürgermeister Ioan Popa im Reschitzaer Rathaus: „Nun ja, wir haben als Direktzuwendung etwas über 55 Millionen Euro zur Verfügung gestellt bekommen, was aber gar nicht heißen soll, dass wir uns nun allein auf dieses Geld verlassen und uns schon lange nicht bloß darauf beschränken. Es gibt noch eine Vielzahl von Finanzierungs-„Achsen“, die im Wettbewerb zwischen den Kommunalverwaltungen angezapft werden können. Unser Ziel ist nach wie vor, Plus-Minus 150 Millionen Euro abzurufen, alles strikt über die diversen Finanzierungsstränge des Regionalen Operativprogramms POR.“
Das bislang sehr effiziente Team, das Bürgermeister Popa als sein Kronjuwel im Rathaus aufgebaut hat, arbeitet seit 2021 an drei Projekten, deren Opportunität vorher mit ADR Vest abgesprochen wurde. Es handelt sich dabei um eine angepeilte Finanzierung von rund 50 Millionen Euro. Das sind die Sanierung der vier Mikrorayons der Reschitzaer Neustadt, für die etwa 20 Millionen Euro benötigt werden. Dann die „Rekonversion“ der Industrieseilbahn, die das Stadtzentrum überquert – etwa 18 Millionen Euro – und nicht zuletzt der Siedlungswasserbau im eingemeindeten Sekul, plus eines Fahrradwegs für innerstädtischen Fahrradtourismus, der alle Stadtteile verbinden soll, inclusive die Vorstädte – für „zirka sieben Millionen Euro“. Das alles ist bereits in einer fortgeschrittenen Entwurfsphase.