Reschitza – Nachdem die Delegation der Stadtleitung der zweitgrößten Stadt der Republik Moldau, Bălți (120.000 Einwohner), in Temeswar einen Partnerschaftsvertrag abschloss, unterzeichneten die Bürgermeister von Bălți, Alexandr Petkow, und von Reschitza, Ioan Popa, im Reschitzaer Rathaus einen Freundschaftsvertrag (im Rumänischen: „Verbrüderungsvereinbarung“, „acord de înfrățire“). Anwesend waren die beiden Vizebürgermeisterinnen Mădălina Chiosa und Tatiana Dubițkaia, beide von Beruf Lehrerinnen, letztere hatte den Vertrag, in ihrer Eigenschaft als damalige Bürgermeisterin ad interim, in die Wege geleitet, nachdem sie mehrmals in Reschitza im Rahmen eines von der EU geförderten Schulprojekts war.
Für Reschitza, das seit zwei Mandaten von der PNL und Ioan Popa geführt wird, ist das der erste Freundschaftsvertrag mit einer Stadt aus dem Ausland, überhaupt der erste seit den eingeschlafenen Beziehungen zu Caen in der französischen Betragne, mit dem 2012 ein solcher Vertrag unterzeichnet wurde. Bürgermeister Popa äußerte sich nach der Vertragsunterzeichnung wie folgt: „Ohne Verstellung und Falschheit: ich kann wirklich meine Freude nicht verbergen über das kleine Wunder, dass wir dieses Verbrüderungsabkommen unterzeichnet haben. Sich mit einer Stadt aus der Moldau jenseits des Pruth verbrüdern zu können, grenzt an ein kleines Wunder. Für mich eine wahrhafte Freude. Dabei ging die Initiative nicht von mir aus, sondern von meinen Kolleginnen, die im Bildungsbereich Verantwortung tragen: Ildikó Pataki, Mădălina Chiosa, Mădălina Rădoi und Lili Dacica. Und siehe, die beiden Bürgermeister haben sich dem Willen dieser Frauen, die mit Kollegin Tatiana Dubițkaia zusammengearbeitet haben, gebeugt. Alles ging sehr rasch. Ich habe den Damen versprochen – und mir geschworen – dass ich alles in meiner Kraft Stehende tun werde, um denen aus Bălți alles zukommen zu lassen, was sie verdienen. Alles von dem, was uns der Herrgott – und unsere Arbeit – gegeben hat. Ich sehe sie als unsere moldauischen Brüder und Schwestern an.“
Er, Popa, der Bürgermeister, habe sich von den Moldawiern aus Chișinău bereits etwas abgeschaut: auch er habe durchgesetzt, dass alle Schulen von Reschitza mit neuen Schulmöbeln ausgestattet wurden. Bürgermeister Petkow betonte, dass sich seine Stadt in einer ähnlichen Lage befinde, wie es Reschitza vor acht Jahren war: eine Stadt, die dringend eine „Kapitalinfusion“ für die Abwicklung von Entwicklungs- und Modernisierungsprojekten braucht. Die mit der Rathausspitze von Bălți angereiste Delegation verfolgte mit sichtbarem Interesse die Ausführungen von Ioan Popa über die Nutzung von Projektgeldern und die stufenweise Umsetzung einer Stadterneuerung, wie sie Reschitza seit seiner Gründung vor über 250 Jahren erst ein-zweimal erlebt hat: das Projekt Straßenbahneinführung und parallel durchgeführte Rundumerneuerung der Hauptverkehrsstraßen, das Projekt der Schaffung neuer Straßenverbindungen und eines alternativen Zentrums auf einer Industriebrache, das Projekt der urbanistischen Erschließung des rechten Bersauufers, die vollständige Renovierung und Neuausstattung aller Schulen – oder der anstehende Bau eines neuen Kreiskrankenhauses für Notfälle und die Rundummodernisierung der Eisenbahnverbindungen zwischen Reschitza und Temeswar.
„Es ist für uns eine große Genugtuung, mit Reschitza diesen Vertrag unterzeichnet zu haben“, sagte Bürgermeister Petkow. „Die Initiative wurde umgesetzt aufgrund von Begegnungen im Rahmen transnationaler Projekte. Mit unserem jetzt unterschriebenen Vertrag kommen wir leichter an die Erfahrung von Reschitza heran, wie man als arme Stadt zu Geldern für infrastrukturelle Erneuerungen kommt. Das brennt uns in Bălți auf den Nägeln.“