Reschitza – Gabriel-Florin Ionescu, der am 16. November 2017 eingesetzte neue Manager des Reschitzaer „Theaters des Westens”, berief seine erste Pressekonferenz ein. Erst jetzt sei er bereit, loszulegen und seine Projekte umzusetzen, mit denen er sich der Ausschreibung für die Besetzung des Managerpostens in den kommenden vier Jahren gestellt hatte, gab er zu. In den vergangenen fünf Wochen habe er sich mit der Entwirrung der finanziellen Lage des Theaters abgeben müssen. Die erste Premiere der laufenden Spielzeit sei deshalb erst im Februar 2018 zu erwarten.
Die gute Nachricht: trotz aller düsteren Prognosen und Vorhersagen werde das Theater des Westens das Jahr 2017 mit schwarzen Zahlen abschließen. Und auch mit etwas Geld auf dem Konto. Dies, nachdem er, Ionescu, sich durch die Verträge gearbeitet habe, die seine Vorgänger mit diversen Dienstleistungsfirmen abgeschlossen hatten und einen Großteil davon storniert hat: „Es waren sogenannte `Zeckenverträge`!”, konstatierte er resolut. Er habe durch Verzicht auf diese keineswegs nötigen Vertragsabschlüsse umfangreiche Einsparungen machen können.
„Einen Monat lang, nach Amtsübernahme, habe ich nur Verwaltungsarbeit geleistet”, sagte der Newcomer. Allein das Durchstudieren der Verträge des Theaters aus den vergangenen zwei Jahren war eine ungewöhnliche, aber nötige Arbeit. Nur so war es aber möglich gewesen, mit Geld auf dem Konto ins Neue Jahr zu starten. Wir können nun, mit einigen Rücklagen, Produktionen angehen. Dabei habe ich beim Amtsantritt erst einmal auf dem Konto 55.000 Lei vorgefunden – aber die konnten nicht angerührt werden, weil sie für diverse Dienstleistungsverträge reserviert waren. Ich habe den Kreisrat, unseren Geldgeber, aufgefordert, das Geld umzuwidmen. Dafür fand ich Verständnis. Und habe nun Geld für Theaterproduktionen. Jetzt kann ich Verträge abschließen mit Regisseuren, Bühnenbildnern, Komponisten und kann im Januar mit den Proben beginnen.”
Er habe entschieden, auf eine Reihe von Produktionen zu verzichten, die er am Theater des Westens vorfand. Nicht nur, weil sie nicht nach seinem Geschmack waren, betonte Florin-Gabriel Ionescu. „Aber wenn bei einer Aufführung 26 Personen im Saal sitzen, wird´s peinlich!”, sagte er. Zudem seien für die meisten dieser Aufführungen auch Schauspieler von außerhalb des Theaters verpflichtet worden, denen jedes Mal Extrageld ausgezahlt werden musste.
Die erste Premiere 2018 wird im Februar „Jacobi und Leidental” von Hanoch Levin sein. Die auch am Rumänischen Nationaltheater Temeswar mit Erfolg gezeigte Komödie wird in Reschitza ebenfalls von Mihaela Lichiardopol inszeniert.