Reschitza - Die Stadt Reschitza ist im Besitz eines Grundbuchauszugs, der beweist, dass der rumänische Staat das Besitzrecht über die Flächen am rechten Ufer des Sekuler Stausees („das Sekuler Plateau“) hat und dass das Administrationsrecht über diese Flächen dem Munizipium Reschitza zufällt. Aufgrund dieses Grundbuchauszugs wird die Stadt Reschitza die Beiseiteschaffung aller Restbesitztümer des ehemaligen Kreistourismusamtes OJT Karasch-Severin verfügen, die von den gegenwärtigen Besitzern, der Firma Turist Semenic mit Sitz in Bukarest, trotz wiederholter Aufforderung nicht weggeschafft wurden.
Denn das Munizipium möchte das Gebiet – einer der konsekrierten Naherholungsorte der Reschitzaer – für die Entwicklung eines Tourismusprojekts nutzen, das überwiegend mit EU-Mitteln realisiert werden soll. Die großteils ruinierten Objekte des ehemaligen OJT – eine verrostete Rutschbahn, die Umzäunung mit Maschendrahtzaun u. a. – schafft die Stadt nun in den kommenden Tagen weg und lässt das Grundstück säubern, sodass unmittelbar danach an die Ausschreibung für die Planung des städtischen Naherholungsziels geschritten werden kann.
Bürgermeister Mihai Stepanescu, der diese Ankündigung machte, scheint sich nicht ganz wohl in seiner Haut gefühlt zu haben dabei, zumal er wiederholt sagte, „man geht davon aus, dass die Restbestände von OJT stammen“ und immer wieder beteuerte, dass „Turist Semenic“ sich „stur geweigert“ habe, die störenden Aufbauten aus dem 70er und 80er Jahren zu entfernen.
Außerdem betonte Stepanescu, dass es keine Schulden und sonstige Belastungen des Grundstücks gebe – wobei implizite mitverstanden werden sollte, dass die mit hohen Schulden belastete Bukarester Firma – ihr bedeutendster Besitz in Reschitza, das Semenik-Hotel mitten im Stadtzentrum, ist seit Monaten geschlossen – gar nicht Besitzerin dieser Grundstücke sein könne, weil diese laut Grundbuch keine Schuldenlast tragen. Andrerseits sollte ebenfalls mitverstanden werden, dass auch die Rückerstattungsforderungen, die es einmal gab seitens vorgeblicher oder wirklicher ehemaliger Besitzer, sich inzwischen erledigt haben und die Stadt frei über das Sekuler Plateau verfügen kann.
Stepanescu erleichtert: „Nach dem Großsaubermachen werden wir uns an keinerlei Probleme mehr stoßen bezüglich unserer Projekte. Das öffentliche Interesse ist in den Vordergrund gerückt worden, auch durch den klugen Beschluss des Stadtrats, zur Tat zu schreiten.“