Reschitza – Auch im Bereich des Wohnungsmarktes verhält sich das Banater Bergland ganz anders als der westliche Nachbarkreis Temesch. Unvorhergesehen und selbst für die Insider überraschend war bislang in diesem Jahr, dass trotz negativer Voraussagen auf dem Immobilienmarkt einige Bewegung herrschte. Das Kaufinteresse und die Zahl der Angebote sind gestiegen, die Immobilienmakler zeigen sich bisher zufrieden mit ihren Vermittlungsgeschäften. „Im Banater Bergland bleiben weiterhin Grundstücksbewegungen, Geschäfte mit Büros und Handelsräumen Nischengeschäfte“, meint Dan Nănuţ, ein Immobilienhändler mit Geschäften sowohl auf der Banater Heide als auch im Bergland. „Im Nachbarkreis Temesch bilden die Grundstücksgeschäfte und der Handel mit Handelsräumlichkeiten die Grundlage unseres Geschäfts, sowohl was ihren Umfang, als auch deren Wert betrifft. Im Banater Bergland – und ich sage ausdrücklich: nicht nur in Reschitza – ist das Geschäft mit den Zwei- und Dreizimmerwohnungen nach wie vor ein Hauptgeschäft“, fügt er hinzu, „aber das hat auch zu einer spürbaren Preissteigerung bzw. der Preisstabilisierung auf einem höheren Niveau als noch vor ein-zwei Jahren geführt, weil eine ernstzunehmende Nachfrage vorhanden ist. `Abenteurer des Immobilienhandels´, wie wir unter Kollegen die Immobilienspekulanten nennen, finden hier kaum Hintertürchen für ihre Manipulationen. Die haben sich auch vorwiegend auf den Temeswarer Immobilienmarkt verzogen, wo das stark ausgeprägte Phänomen der Preisfluktuation ausgenutzt werden kann.“ Die letzten Wochen waren auf dem Immobilienmarkt geprägt von den Gerüchten über Änderungen im staatlichen Förderprogramm „Prima Cas²“.
Die Gerüchte haben sich inzwischen gelegt und das Programm bleibt ein wichtiger Motor für den Wohnungshandel im Banater Bergland. Auch auf dem Markt der Mieten tut sich etwas, zumal manche Wohnungssuchende in kein Förderprogramm reinpassen bzw. sich nicht verschulden möchten, um Eigenwohnungen zu erwerben. In Reschitza wird gegenwärtig eine Einzimmerwohnung für 100 Euro/Monat brutto und kalt vermietet, Zweizimmerappartements für 150 Euro, Dreizimmerwohnungen für 200 Euro. Das sind die Durchschnitts- und Richtpreise. Und sie beziehen sich ausschließlich auf renovierte Wohnungen mit Eigenheizung. Höhere Verkaufs- und Mietpreise erzielen Wohnungen, die in günstigerer Wohnlage sind, etwa im Zentrum. „Die vorgenannten Kriterien der Wertsteigerung gelten auch beim Wohnungshandel“, sagte Immobilienhändler Dan Nănuţ. „Einzimmerwohnungen kosten gegenwärtig in Reschitza in guter Lage 10.000 – 11.000 Euro, bessere Zweizimmerwohnungen wechseln ab 20.000 Euro den Besitzer und Dreizimmerwohnungen gehen ab 27.000 Euro in die Höhe. Allerdings gibt es in Reschitza in meinen Augen ein Paradoxon: Wohnungen des selben Typs und mit den selben baulichen Verbesserungen, die nahe beieinder liegen können sehr stark im Preis voneinander abweichen. Das wird sowohl von den Verkäufern, vor allem aber von den Käufern anstandslos akzeptiert. In Temeswar ist das nicht so.“