Reschitza: Stadt verkauft Strandbad

Die Kaufsumme muss in fünf Raten bis 2025 beglichen werden

Reschitza - Das „Alte Strandbad“ im Stadtviertel Länd, unfern des historischen Wasserkraftwerks „Grebla“ am Ufer der Bersau, wird von der Stadt Reschitza ohne Ausschreibung an die Pächterfirma verkauft, die das Strandbad und die dazugehörigen Freizeitanlagen zur Zeit des Bürgermeisters Mihai Stepanescu (2004) durch Ausschreibung für 49 Jahre für eine jährliche Pachtsumme von 5500 Euro gepachtet hatte.

Der Kaufpreis, 203.000 Euro in der Landeswährung, für das rund 40.000 Quadratmeter große Gelände scheint auf den ersten Blick gering, doch ist die Situation etwas komplexer und der Stadtrat hat dem Verkaufsvorschlag des Bürgermeisters, nach dessen Erklärungen zur Lage, fast einstimmig zugestimmt, zumal im Pachtvertrag der Pächterfirma ausdrücklich ein Vorkaufsrecht zugestanden ist.

Bürgermeister Popa in seiner Rechtfertigung der Beschlussvorlage: „Die Stadt hat noch zu Zeiten von Bürgermeister Stepanescu einen Prozess mit der Pächterfirma geführt und diesen Prozess verloren. Unabhängige Schätzer haben den Wert des Objekts mit 1,2 Millionen Euro festgelegt, nachdem der Pächter, die Firma Comalex SRL, dort erhebliche bauliche und Sanierungs-Investitionen getätigt hat, die mit 780.000 Euro angegeben und von den Schätzern in etwa gleicher Höhe bestätigt wurden. Im sehr lange hingezogenen Prozess (der bis zum Hohen Gerichts- und Kassationshof gelangte, bis ein autorisierter Vermittler die beiden Seiten aussöhnte) zwischen der Stadt und Comalex ging es um die Erstattung seitens der Stadt von zu hoch angesetzten Immobiliensteuern, es geht um fast 70.000 Euro. Zieht man die Investitionen des Pächters und die zusätzlich bezahlte Steuersumme vom geschätzten Marktwert des Objekts ab, verbleiben mehrwertsteuerbereinigt 203.623 Euro, wenn wir verkaufen. Diese Verkaufssumme wird vereinbarungsgemäß in fünf Jahresraten (erste Rate, 43.623 Euro bis Ende September 2021, die anderen Raten, je 40.000 Euro jährlich, jeweils bis Ende September 2022, 2023, 2024 und 2025) beglichen in der Landeswährung, zum Wechselkurs vom Tag der Überweisung.“

Als Grundsatz der Lokalpolitik bekräftigte der Bürgermeister vor seinen Ratsherrn noch einmal das Prinzip dieser liberalen Stadtverwaltung: „Es macht keinen Sinn, als Rathaus mit den Unternehmern der Stadt Konflikte zu schüren. Es gilt, deren Partner zu sein.“