Reschitza – Laut Bürgermeister Ioan Popa seien es gerade die hohen Schulden, mit denen das Reschitzaer Gewerkschaftskulturhaus belastet ist – aber nicht minder die hohen Schulden seines Besitzers, des Maschinenbauwerks UCMR (das nach langen Prozessen mit den Gewerkschaften per Gerichtsurteil das Gebäude zugesprochen bekam) – die den Weg einer Übernahme des renovierungsbedürftigen Gebäudes durch die Stadt ebnen.
Auf der Seite eines sozialen Netzwerkes behauptet Bürgermeister Popa gar: „Die einzige Chance dieser Immobilie besteht darin, in den Besitz des Rathauses Reschitza zu gelangen. Wir verfügen über die Mittel zu seiner Teilsanierung und können sie auch einsetzen. Den rechten Flügel verwenden wir dann für Büros der diversen städtischen Institutionen, für deren Unterbringung/Beherbergung wir gegenwärtig Miete zahlen, der Aufführungssaal und das Foyer im linken Flügel können als öffentlich-kulturelle Räumlichkeiten mit EU-Strukturmitteln saniert werden. An dieser Vorgangsweise arbeiten wir nun schon seit fast zwei Jahren. Besitzer des Ganzen ist das Maschinenbauwerk UCMR, das riesige Schulden gegenüber dem rumänischen Staat hat. Wir unternehmen den Versuch der Übernahme aufgrund der Schulden. Ich bin fest überzeugt, dass das uns gelingen wird.“
Für das in den 1950er Jahren von Baumeister Johann Frombach aus Detta errichtete Gebäude, das einmal zu den Vorzeigebauten der Gewerkschaften gehörte, wurde vor zwei Jahren die gerichtliche Pleiteerklärung beantragt, weil man nicht mehr in der Lage war, die monatlich etwa eine Million Lei Betriebskosten (in den Wintermonaten) aufzubringen, das Gebäude wurde seit Jahren auf Borg in Betrieb gehalten. Vorübergehend schaffte es der Ex-Gewerkschafter Marian Apostol, der letzte Direktor des Reschitzaer Gewerkschaftskulturhauses, zumindest keine zusätzlichen Schulden mehr anzuhäufen, aber an einen Abbau früherer Schulden war nie zu denken. Deshalb musste die Pleitereklärung folgen. Seither bemüht sich allein das Rathaus Reschitza um eine Lösung für diese Immobilie.