Reschitza – teuerste Müllentsorgung

Reschitzaer Bürger zahlen das Vielfache des Landesdurchschnitts

Reschitza - Eine Studie des Verbraucherschutzes belegt es: Reschitza hat rumänienweit den höchsten Preis für die Müllentsorgung festgelegt. Damit haben die sukzessiv gewählten Stadträte den Bürgern dieser Stadt, ihren Wählern, nicht nur die zahlenmäßig meisten lokalen Gebühren aufgebrummt, die Stadtbewohner in Rumänien zu entrichten haben – immerhin auch ein Rekord! –, sondern die Reschitzaer haben auch die höchsten Gebühren für die Entsorgung des Abfalls zu bezahlen, den sie produzieren.

Im Landesdurchschnitt bezahlen die Bürger Rumäniens 8,87 Lei pro Kubikmeter für die Müllentsorgung, behauptet der Verbraucherschutz in seiner Studie. In Reschitza kostet ein Kubikmeter Abfall, den die Rumänienfiliale der österreichischen Brantner KG – zugegeben,: regelmäßig und gewissenhaft – einsammelt und auf die letzten nicht-EU-konformen Deponien des Raums, nach Fatschet/Făget oder Orawitza/Oraviţa, abtransportiert, 81,64 Lei. Also das mehr als Neunfache des Landesdurchschnitts.

Der Grund: das Vertrotteln des Baus einer neuen ökologischen Mülldeponie durch die gewählten Lokal- und Regionalpolitiker der letzten drei Legislaturperioden. Denn schon im Augenblick des Abschlusses des Kapitels Umweltschutz bei den EU-Beitrittverhandlungen Rumäniens, also vor mehr als acht Jahren, war der Termin für die Schließung der alten Reschitzaer Mülldeponie am Lupaker Berg unumstößlich festgelegt worden – und außer vagen Diskussionen und gelegentlich-unnachdrücklichen Warnungen war nichts unternommen worden. Nicht einmal die tatkräftige finanzielle Unterstützung, die seinerzeit (2006-2008) Staatssekretär Horia Irimia angeboten hat – ein Reschitzaer, der sich vor seinem Staatssekretärsmandat beim Ministerium für Regionalentwicklung als Vizepräsident des Kreisrats mit dem Problem der Abfallbeseitigung und des Baus der beiden Mülldeponien von Karasch-Severin beschäftigt hatte –, ist ernst- und angenommen worden. Immer in der Überzeugung, irgendwie wird das Problem schon gelöst, vorzugsweise von selber.

Laut dem Reschitzaer Bürgermeister Mihai Stepanescu haben sich nach der Pleite des Kommunalwirtschaftsunternehmens Prescom vier Firmen zur Ausschreibung für die Müllbeseitigung gestellt. Brantner bekam den Zuschlag als jene Firma, welche den geringsten Preis dafür forderte. Aber der Preis ist so hoch, weil die Transportkosten für die Endlagerung so hoch sind. Und bis die Müllkompaktierungsanlage am Lupaker Berg in Betrieb geht, wird sich daran auch nichts ändern können. Und auch diese Anlage, die angemietet ist, ist nur eine Übergangslösung – bis die ökologische Sortier- und Ablagerungsstätte für die Abfälle am Rande der Gemeinde Lupak in Betrieb genommen wird –, was angeblich noch bis zu zwei Jahren dauern kann. Immerhin darf man hoffen, dass die Preise für die Müllentsorgung in Reschitza mit Inbetriebnahme dieser Anlagen sukzessive verringert werden können.
Ohne dass allerdings die Bürger Reschitzas auf Preisniveaus wie im Ersten Sektor von Bukarest (wo der Müll laut Studie des Verbraucherschutzes gratis entsorgt wird) oder Târgu Jiu (2,41 Lei/Kubikmeter) hoffen können.