Reschitza - Das jüngste Kommuniqué der Orawitzaer Umweltschutzorganisation GEC Nera dürfte dem Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa ziemlich quer im Magen liegen: die Volontäre haben sich in Reschitza in etwas verlasseneren Winkeln umgeschaut und fortschreitende Vermüllung (auch fotografisch) dokumentiert. Mag sein, dass nicht aller Müll vom sorglos-schlampigen oder rüpelhaften Reschitzaern stammt – seit Jahren ist zu beobachten, wie die talwärts fließenden Gewässer bei Hochwasser wahre Fetzenbäume an ihren Ufern haben und wie Pet-Flaschen von den Ortschaften oberhalb Reschitza – oder aus den Reschitza eingemeindeten ländlichen Ortschaften - die Gewässer hinuntergespült werden.
Und doch: es ist Fakt, dass das Stadtreinigungsamt die Stadt nur oberflächlich und bloß an den gut sichtbaren Stellen sauberhält, dass das Reinemachen keiner Nachprüfung standhält. Nicht umsonst sagt man im Banater Bergland: Die Arbeit einer Hausfrau sieht man dann, wenn sie nicht gemacht ist.
GEC Nera war mit „speziell darauf getrimmten Volontären” angerückt, um die Sauberheit von Reschitza (in ihrem Jargon: „Aggressionen gegen die Umwelt, die Auswirkungen dieser Aggressionen auf das Niveau der urbanen Zivilisiertheit und, implizite, auf die touristische Anziehungskraft der Stadt”) unter die Lupe zu nehmen. Daraufhin verfassten sie einen detailierten Report, der der Stadtleitung und den in Reschitza ansässigen Umweltschutzbehörden überreicht wurde. Fairerweise und diplomatisch dankte der Bürgermeister „für Hilfe und Tipps, wie wir´s besser machen können.“
Beide Seiten, das sichtlich beschämte Stadtoberhaupt, aber auch die Umweltschützer waren sich einig: die festgestellten Zumüllungserscheinungen gehen auf fehlende Zivilisation der Bürger, auf Erziehungsmängel und mangelndes Umweltbewusstsein, sogar auf zu wenig Achtung, ja Verachtung für die Stadt, in der man wohnt, zurück. Gerügt wurde auch die Tätigkeit der Garde für Umweltschutz, der auch die Kontrolle von solcherart „Kleinigkeiten”, sogar deren Verhinderung obliegt. Neben den Unmengen an Plastikabfällen – vor allem Verpackungsmaterial – wurde auch ein unangenehmer „Nebeneffekt” des Bau- und Renovierungsbooms in der Stadt festgestellt: der Stadt fehlt ein Sammel- und Entsorgungsdienst für Bauschutt. Die Folge: alles, was beim Bauen und Renovieren anfällt, wird wild „entsorgt”.