Reschitza/Bukarest – Vergangene Woche wurde beim Hauptsitz des staatlichen Wasserkraftwerksbetreibers Hidroelectrica SA in Bukarest der Kaufvertrag unterzeichnet, mit dem das Reschitzaer Maschinenbauwerk UCMR nach 13 Jahren Insolvenz zu einem zu 100 Prozent Hidroelectrica gehörenden Betrieb umgewandelt und zu einem Instandhaltungs- und Baubetrieb für Wasserkraftwerke umgebaut wird, das sowohl den Eigenbedarf des größten Energieunternehmens Rumäniens sichern soll, als auch eventuelle Exportaufträge wahrzunehmen hat.
Der Kaufvertrag wurde zwischen den vom Verwaltungsrat von Hidroelectrica ernannten neuen Verantwortlichen von UCMHR und den gerichtlich bestellten Insolvenzverwaltern unterzeichnet, nachdem der Verwaltungsrat von Hidroelectrica mehrere Monate lang den Wortlaut des Kaufvertrags geprüft und nachgebessert hat. Im nach der Unterzeichnung in Umlauf gesetzten Kommuniqué heißt es, mit der Unterzeichnungszeremonie sei „die finale Geste zur Transaktion“ besiegelt worden und das „Attest, mit dem die Erfüllung sämtlicher Kaufbedingungen beiderseits bestätigt wird, einschließlich die Überweisung der Kaufsumme von 67.879.000 Lei.“ Damit weist sich Hidroelectrica ab nun auch als einziger Gesellschafter des Reschitzaer Werks UCMHR aus.
Gekauft hat Hidroelectrica nicht nur den Werksstandort mit all seinen Ausstattungen, sondern auch die Patente und das Know-how, die Lizenzen, deren Besitzer UCMR ist und aufgrund derer UCMHR weiterhin die Instandhaltung von Wasserkraftwerken sichern kann, die ursprünglich mehrheitlich von UCMR gebaut worden sind. Mit dem in Bukarest unterzeichneten Kaufvertrag wird der Reschitzaer Betrieb zum Instandhaltungswerk für Wasserkraftwerke und soll eine Belegschaft von 450 Arbeitnehmern haben. Zur Erinnerung: UCMR hatte in Hoch-Zeiten bis zu 23.000 Arbeitnehmer.
Trotz der unleugbaren Schrumpfung der Belegschaft und der Angebotsbreite der Produkte des Werks (früher: Lokomotiven, Luftverdichter, Ausstattungen für Kern- und Wasserkraftwerke, Schiffsdiesel- und große Dieselmotoren, große elektrische Maschinen und vieles mehr) schreibt Hidroelectrica im bereits zitierten Kommuniqué: „Diese Transaktion stellt die Krönung des Strebens der gerichtlich bestellten Insolvenzverwalter und des gesamten Kollektivs von UCMR in den schwierigen 13 Jahren der Insolvenz dar. Zum Glück konnte letztendlich der älteste Maschinenbaubetrieb Europas gerettet werden, ein Aushängeschild Rumäniens und ein Schlüsselbetrieb für die Energiewirtschaft dieses Landes.“
Die Unterzeichnung des Kaufvertrags sei „ein strategischer Schritt“, nicht nur für Hidroelectrica, sondern für die gesamte Hydroenergetik Rumäniens, betonte Károly Borbély, CEO bei Hidroelectrica.
Hidroelectrica betreibt gegenwärtig 187 Wasserkraftwerke in Rumänien, die zusammen eine durchschnittliche Leistung von 6,3 GW erbringen. Hidroelectrica hat auch einen Windenergiepark mit einer Leistung von 108 MW stehen.