Reschitza - Einberufen hat der Reschitzaer Bürgermeister die Pressekonferenz zu Fragen der Heizung der Schulen und deren Bezahlung, nachdem die Nachricht erschienen war, dass die Stadt bei der jüngsten Haushaltsaufstockung 9,6 Millionen Lei zugewiesen bekam und ein allwissender Bürger auf Facebook schrieb, nun soll die Stadt mal die Heizungsrechnungen des Kunstlyzeums „Sabin Păutza” bezahlen, die armen Kinderchen leiden so sehr unter der Kälte. Ioan Popa ließ sich daraufhin eine Übersicht zu den offenen Heizungsrechnungen der Schulen der Stadt (gegenüber E-on) geben und berief eine Pressekonferenz ein, wo er über die „unkompetenten Schulleiter” herzog.
Er sei es satt, laufend finanzielle Löcher zu stopfen, die andere hinterlassen, die nicht ausreichend qualifiziert sind für die Posten, die sie besetzen. Es sei auffallend, dass es in der Stadt Schulen gibt, die keinerlei ausstehende Rechnungen zu begleichen haben, während sich bei anderen die unbezahlten Rechnungen häufen und das Rathaus angefleht wird, diese zu begleichen, zumal manche Schulen schon seit einem Jahr offene Rechnungen haben. „Meine Botschaft richtet sich in erster Linie an die Schulleiter in Reschitza und die Botschaft ist sehr entschieden“, sagte Popa. „Ich habe mir die Situation der ausstehenden Gasrechnungen der Schulen angeschaut. Manche haben keine Schulden, andere zehntausende Lei. Und es gibt Schulen in der Stadt, die seit mehr als 365 Tagen keine Gasrechnung mehr beglichen haben. In meinen Augen ist das höchste Alarmstufe. Die Schulleiter mit ausstehenden Rechnungen sind unfähig, die Schulen, die ihnen anvertraut wurden, zu verwalten! Meiner Meinung nach sollte man mit den Schulen genauso umgehen wie mit den Krankenhäusern – nicht Fachleute des Bereichs sollen sie leiten, sondern Berufsmanager! Die wissen, wie man mit Geld umgeht, das einem nicht persönlich gehört. Chirurgen, Kardiologen, Neurologen usw. oder Geschichte-, Rumänisch- und Physiklehrer usw. haben etwas anderes gelernt, als Institutionen zu verwalten. Jeder mit seinem Beruf! Schulen brauchen Berufsmanager!“
Das Finanzierungssystem der Schulen (pro Kopf der Schüler gibt es Geld) bevorteilt begehrte Schulen, wo Studienplätze per Konkurrenz belegt werden und dort sei es natürlich leicht, den kompetenten Schulleiter abzugeben. Wo viele Schüler sind, sind sowohl die Materialkosten als auch die Löhne leicht zu decken. Anders bei besonderen Schulen, wie dem Kunstlyzeum, oder im Fall von Schulen, die weniger gesucht sind, etwa Berufsschulen oder Schulen mit schlechtem Ruf in der Elternschaft. Die zentral gesteuerte Maßnahme, die Finanzen für die Lehrerlöhne dem Schulinspektorat hinzuschieben und den Rathäusern wegzunehmen, sei falsch gewesen: „Egal, ob die Schule mit den Kosten per Schüler auskommt oder nicht, die Löhne werden durchs Schulinspektorat garantiert ausgezahlt! Verwalten sie aber die Schulen schlecht, dann soll das Rathaus ihre Schulden begleichen! Das ist weder normal, noch logisch. Das Rathaus als Löcherstopfer, aber ohne Mitspracherecht, wenn offensichtlich etwas schiefläuft, wenn ich etwas zu sagen habe über gute oder schlechte Verwaltung der Schulen. Das ist der falsche Ansatz!“
Das „Traian Vuia“-Kolleg hat 79.423,13 Lei Schulden bei der Gasrechnung, gab Bürgermeister Popa bekannt, die beiden technischen Kollegien, zusammen. 94.469,18, der Ganztagskindergarten „Dumbrava Minunat²“ 55.864,02 Lei, die Allgemeinbildende Schule Nr.6 40.640,45 Lei und das Wirtschaftskollegium 16.972,35 Lei. Angesichts der Tatsache, dass die beiden technischen Kollegien zusammen die meisten Schulden haben, erinnerte Popa an die Bemühungen des Rathauses um das Zustandekommen von dualen Berufsschulklassen. Diese machen gegenwärtig 35 Prozent des Schülerstands der Berufsschulen aus, sind aber eine reelle Chance, zu Geld zu kommen, einschließlich durch die Subventionierung des dualen Berufsschulunterrichts durch das Rathaus. „Es ist die Chance der Selbstfinanzierung. Nur muss sie mit Überzeugung auch genutzt werden!“
Letztendlich verkündete der Bürgermeister, dass er ein letztes Mal die ausstehenden Schulden der Schulen begleichen werde, um zu vermeiden, dass diese kein Gas mehr geliefert bekommen, wenn es richtig kalt wird. Das Rathaus wird also insgesamt 875.049,3 Lei an E-on überweisen, um sämtliche schulischen Einrichtungen der Stadt schuldenfrei zu machen.
Zum Fall des Kunstlyzeums: dort wird absurderweise die Allgemeinregel der Finanzierung von Schulen angewandt, also gerechnet nach Klassen mit 25 Schülern. Jedoch wird dort „eins zu eins” unterrichtet, ein Musiklehrer pro Schüler, der ein Instrument erlernt.