Resolution für die Kultur

Kulturkommission der Abgeordnetenkammer tagte in Hermannstadt

Der Kommissionsvorsitzende Gigel Ştirbu und Vizebürgermeisterin Astrid Fodor leiteten die Sitzung. Foto: Hannelore Baier

Hermannstadt - Die Kommission für Kultur, Kunst und Massenmedien der Abgeordnetenkammer tagte am Donnerstag nicht im Bukarester Parlament sondern im Sitzungssaal des Hermannstädter Rathauses. Unter der Leitung des Kommissionsvorsitzenden Gigel Ştirbu waren 15 Kommissionsmitglieder auf Einladung des Hermannstädter Abgeordneten Ioan Tămâian in die vormalige Kulturhauptstadt Europas gekommen. An der Sitzung nahmen auch Răzvan Pop, der Leiter des Kreiskulturinspektorats, sowie die Leiter der wichtigsten Kultureinrichtungen der Stadt teil. Der Besuchstermin war gewählt worden, um den Abgeordneten die Möglichkeit zu bieten, Vorstellungen des Internationalen Theaterfestivals zu besuchen, besichtigt haben sie aber auch eine Reihe Museen und das Glasbläserei-Atelier ihres Kollegen Tămâian. Da Bürgermeister Klaus Johannis in Bukarest weilte, war Vizebürgermeisterin Astrid Fodor die Gastgeberin. Am Schluss der Zusammenkunft wurde eine „Resolution über das Unterstützen der Kultur in Rumänien“ präsentiert und angenommen.     

In der Resolution wird die einzigartige Chance angesprochen, die Rumänien 2007 durch den EU-Beitritt und das Austragen des Kulturhauptstadt-Programms gegeben war. Die Kommission anerkennt, dass Hermannstadt/Sibiu für die Städte aus Rumänien, die für den Titel einer europäischen Kulturhauptstadt des Jahres 2021 kandidieren, ein Beispiel sein kann. Die Kommission sei sich dessen bewusst, dass wegen dem  Fehlen eines stabilen gesetzlichen Rahmens, eines vorausschaubaren Finanzsystems, welches die Leistung und Werte fördert, die 2007 von Hermannstadt erzielte Leistung schwer zu erreichen ist.

Die Kommission macht darauf aufmerksam, dass keine der sich für die Austragung des Kulturhauptstadtprogramms im Jahr 2021 bewerbende rumänische Stadt hierfür vorbereitet ist und die Europäische Kommission das Recht hat, alle Anträge eines Staates abzulehnen, wenn sie der Ansicht ist, dass die Bewerbung nicht glaubhaft ist und über die entsprechende öffentliche und finanzielle Unterstützung verfügt.

In der Diskussion hatte Theaterdirektor und Mitglied in der Evaluierungskommission der Kulturhauptstadt-Kandidaten Constantin Chiriac darauf hingewiesen, dass die Auswahl für 2021 im kommenden Jahr stattfindet, jedoch keine der rumänischen Städte ihre Bewerbung bislang eingereicht hat. Chiriac teilte desgleichen mit, dass Rumänien der einzige EU-Staat sei, der keine Mittel aus dem für Kulturprojekte vorgesehenen EU-Topf beantragt hat – weil beim Finanzministerium kein Budget für die Mitfinanzierung von dergleichen Vorhaben existiert, wurde ihm von Seiten der Kulturkommission des Parlamentes beschieden.

Der Kommissionsvorsitzende [tirbu gab das Initiieren eines Gesetzesentwurfs bekannt, aufgrund dessen 1,5 oder 2 Prozent der Einnahmen der Rumänischen Lotterie an das Institut für Kulturerbe abgeleitet werden und dem Instandsetzen von Baudenkmälern dienen sollen. Gesprochen wurde über den wirtschaftlichen Profit von Kulturveranstaltungen und dass die Mittel zeitgerecht genehmigt werden müssen, um sie effizient einsetzen zu können.