Reschitza - An diesem Wochenende wird entschieden, ob das Siedlungswasserunternehmen AquaCaraş die Stadt Reschitza/Reşiţa als Bürge für einen Kredit gewinnt, den es aufnehmen muss, um eine Schuld zu bedienen, die von der Steuerbehörde ANAF dringend und pauschal eingefordert wird: 1,2 Millionen Euro. Der Stadtrat soll im Rahmen einer außerordentlichen Tagung darüber abstimmen, ob er einverstanden ist, dass die Stadt als Garantie für den AquaCaraş-Kredit das Gelände beim Kilometerstein 7 an der Ausfahrt Richtung Karansebesch/Caransebeş einsetzen darf, wo vor rund zehn Jahren, unter Bürgermeister Liviu Spătaru, mit EU-Mitteln ein Gewerbepark entstehen sollte. Widrigenfalls besteht die akute Gefahr, dass das Siedlungswasserunternehmen die EU-Subventionierung für die Trinkwassereinführung und Kanalisierungsarbeiten in den Reschitzaer Vorstädten Câlnic, Moniom, Cuptoare und Sekul verliert, insgesamt 127 Millionen Euro.
Der Entschluss ist Bürgermeister Mihai Stepanescu gar nicht leicht gefallen, Stadtvermögen zur Bürgschaft für die Kreditierung eines Unternehmens einzusetzen, das er für schlampig und schlecht gemanagt hält und bei dem außerdem der Kreisrat Karasch-Severin und nicht die Stadt Reschitza Mehrheitseigner ist. Aber da das Projekt mit der Erneuerung und Ausdehnung des Siedlungswassernetzwerks zu seinen Wahlversprechungen gehört und da in weniger als einem Jahr Kommunalwahlen anstehen, hat er sich für die Bürgschaft eingesetzt. Interessant ist aber die Lösung, die er gefunden hat, sozusagen die Rettung durch einen früheren Reinfall der Stadt. Dass er als Bürgschaft gerade das Gelände beim Kilometerstein 7 vorschlägt, ist eine für Stepanescu ungewöhnlich subtile Lösung – wenn sie denn bewusst und gezielt ausgewählt wurde und nicht eine Zufallseingebung war. Denn der dort von seinem Vorgänger geplante Gewerbepark, den der bekannteste Reschitzaer Immobilienhai lange nach Beginn der Bauarbeiten zu Fall gebracht hatte, indem er erbberechtigte Besitzer einiger dortiger Parzellen ausfindig gemacht und zu Gerichtsklagen wegen Besitzursurpation durch die Stadt ermutigt hatte, hat seinerzeit viel Aufhebens erregt und zum definitiven Verlust der Glaubhaftigkeit von Liviu Spătaru geführt, dessen Stelle Stepanescu kurze Zeit später mit Unterstützung der Reschitzaer Rotarier einnahm. Auf alle Fälle hat Reschitza damals nicht nur viel – von den Banken geliehenes – Geld verloren, sondern auch zahlreiche Investoren und auch staatliche Investitionen, die bereits fest eingeplant waren.