Robu-Widersacher wird nach Craiova versetzt

Kulturamtsleiter: kaum Unterschiede zwischen PSD und PNL

Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Nicolae Robu wird einen seiner größten Widersacher los: Das Kulturministerium hat die Versetzung des Direktors des Temescher Kreiskulturamtes, Sorin Predescu, nach Craiova angeordnet. Dies teilte der Behördenleiter am Mittwoch mit.

Predescu hatte in den vergangenen Jahren die Investitionspolitik des Bürgermeisters immer wieder aufs Schärfste kritisiert und diesen für die offensichtliche Missachtung der Gesetze bei Polizei und Staatsanwaltschaft angezeigt. So hatte die Kulturbehörde die Aufstellung einer ästhetisch fragwürdigen Büste der rumänischen Königin Maria auf dem Opernplatz im vorigen Jahr angeprangert, das Bürgermeisteramt hatte die gesetzlich vorgeschriebene Genehmigung durch die Landeskommission für Denkmäler nicht einmal beantragt. Später kritisierte Predescu die neuen Gehsteige, die Robu auf mehreren Innenstadt-Straßen errichten ließ, eine Genehmigung lag auch dort nicht vor. Die Sanierung der vor dem Ersten Weltkrieg errichteten Bischofsbrücke sorgte für weiteren Zwist zwischen Predescu und dem Bürgermeister, der in diesem Zusammenhang sagte, dass Predescus Behörde das Leben der Bürger gefährde, weil sie das Sanierungsprojekt nicht genehmige. Dieses sah jedoch den Bau einer neuen Brücke vor, die denkmalgeschützte Bischofsbrücke sollte bis zur Unkenntlichkeit umgebaut werden.

Nun sagt Predescu, dass Bürgermeister Robu hohen Druck in Bukarest ausgeübt habe, damit das Kulturministerium ihn versetzt. Natürlich wolle ihn Robu loswerden, da der Bürgermeister und seine Verwaltung nicht gewohnt seien, sich an Gesetze zu halten und das Kreiskulturamt solche Zustände nicht mehr tolerieren konnte. Allerdings habe Predescu auch unter der PSD-Regierung mit einem derartigen Gebaren zu kämpfen gehabt; traurig sei nur, dass sich die PNL von der PSD nicht wesentlich unterscheide. Jetzt müsse er nach Craiova gehen, angeblich um die Kulturbehörde des Kreises Dolj zu reformieren, doch nach höchstens sechs Monaten habe er auf seinen Posten nach Temeswar zurückzukehren. Dies schreibe das Beamtengesetz vor. Zwar wisse er, dass Robu danach trachte, einen seiner Adlaten an die Spitze der Kulturbehörde zu hieven, doch dies sei illegal. Seine Rechte werde er deshalb vor Gericht erkämpfen, sagte Predescu, der weiterhin der PNL angehört. Er hoffe, dass zum Zeitpunkt seiner Rückkehr nach Temeswar die Stadt nicht mehr von einem derart toxischen Bürgermeister wie der jetzige Amtsinhaber regiert werde.