Reschitza - Eine Gruppe von Schriftstellern, Literaturwissenschaftlern und Journalisten, bestehend aus Werner Kremm, Horst Samson, Olivia Spiridon, Erwin Josef Țigla (als Gastgeber) und Joachim Wittstock hat auf Anregung des Schriftstellers Hellmut Seiler den „Rolf Bossert“-Gedächtnispreis ins Leben gerufen, um das Andenken an diesen viel zu früh verstorbenen Dichter und sein Werk wachzuhalten. Dem in Reschitza am 16. Dezember 1952 geborenen Dichter, Essayist und Übersetzer Rolf Bossert, der am 17. Februar 1987 in Frankfurt am Main freiwillig aus dem Leben schied, wird mit diesem Gedächtnispreis ein Denkmal gesetzt.
Rund um diesen alljährlich zu vergebenden Literaturpreis entstand ein Förder- und Freundeskreis mit Mitgliedern aus seinem Heimatland und aus dem gesamten deutschen Sprachraum. Eine Jury, bestehend aus vier der Initiatoren des Gedächtnispreises (Werner Kremm, Horst Samson, Hellmut Seiler, Olivia Spiridon) und einem alljährlich wechselnden Vorsitzenden (2020 war es die Lyrikerin und Essayistin Nora Iuga, 2021 war es der Schriftsteller und Soziologe, Prof. Dr. Anton Sterbling, 2022 ist es der Preisträger von 2020, Alexander Estis) sowie dem nicht stimmberechtigten Sekretär der Jury, Erwin Josef }igla, befindet über den Preisträger.
Bekanntlich ist der erste Preisträger des „Rolf Bossert“-Gedächtnispreises der in der in Moskau geborene und Schweiz lebende Alexander Estis. Die zweite Preisträgerin, die auf das Jahr 2021, war Britta Lübbers aus Oldenburg, Deutschland. Beide Preise wurden innerhalb der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“, XXXI. Auflage, im August 2021, im Beisein des Großteils der Jurymitglieder und der zwei Söhne von Rolf Bossert, die eigens dazu aus Deutschland auf eigene Initiative angereist waren, verliehen.
Für die dritte Ausgabe dieses literarischen Preises (Einsendeschluss war der 17. Februar 2022 - Rolf Bosserts Todestag) haben sich 225 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 10 Ländern (Deutschland: 175; Österreich 33; Schweiz 6; Rumänien 4; Italien 2; Belgien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Ungarn: je 1) gemeldet. Jede mit einer Kennziffer versehene Eingabe wird demnächst den Jury-Mitgliedern zugesandt, die bis spätestens im Mai den Preisträger bekanntgeben werden. Der Gedächtnispreis wird im August innerhalb der XXXII. Auflage der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“ überreicht. Ein statistischer Rückblick zeigt, wie das Interesse an diesem einzigen Preis für deutschsprachige Literatur, der in Rumänien vergeben wird, an Interesse gewonnen hat: 2021 waren es 169 Einsendungen aus 9 Ländern, während es im Startjahr 2020 31 Eisendungen aus 5 Ländern gab.
Der Preis würdigt deutschsprachige Gedichte eines Autors, wobei die Zuordnung zur Gattung Lyrik deutlich erkennbar sein muss. Das Preisgeld beträgt 2000 Euro. Die Entscheidung der Jury ist nicht anfechtbar, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Erwähnenswert ist noch, dass das Institut für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde (IdGL) in Tübingen sich an der Finanzierung des „Rolf Bossert“-Gedächtnispreises beteiligt und damit jährlich eine Lesung mit dem Preisgewinner in Reschitza für die Preisverleihung im Rahmen der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“ fördert. Weitere institutionelle Förderer des „Rolf Bossert“-Gedächtnispreises sind das Kulturwerk Banater Schwaben e.V. Bayern, das Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V. München, die Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V. München und der Deutschsprachige Wirtschaftsklub Temeswar (der 2022 einen eigenen Preisträger fördert), das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen und der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“. Wichtige Unterstützer des Preises sind die Mitglieder des Förder- und Freundeskreis, Firmen und Privatpersonen.