Rumänien und die Republik Moldau im Fokus

Hermannstadt - Die Auseinandersetzung mit der jüngeren rumänischen und europäischen Geschichte war in den 31 Jahren ihres Bestehens eines der wichtigsten Themen in der Arbeit der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS). 

2016 hat die Evangelische Akademie Siebenbürgen in Partnerschaft mit der „Hanns Seidel“ Stiftung eine Tagungsreihe ins Leben gerufen, welche sich vorgenommen hat, eine Plattform für junge Forscher, die sich mit der Aufarbeitung der Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigen, zu werden. Die bis dato durchgeführten neuen Tagungen haben sich mit Themen wie Jugend- und Jugendpolitik, Propaganda, Instrumentalisierung von Rechtsprechung usw. auseinandergesetzt. 

Die Tagung in diesem Jahr trägt den Titel: „Erinnerungskultur und Demokratisierungsprozesse in post-diktatoriellen Gesellschaften. Rumänien und die Republik Moldau im Fokus.“ Die Tagung nimmt sich vor, den Umgang mit der eigenen Geschichte in den beiden Länder zu analysieren. Zugleich soll im Spiegel der entsprechende gesetzliche Rahmen, der Zugang zu Archiven und andere existierende Normen untersucht werden. Anhand von Good-Practice-Beispielen soll ein Wissenstransfer zwischen den anwesenden Forschern stattfinden.

Die Tagung ist zugleich ein Meilenstein im Rahmen dieses mehrjährigen Vorhabens, da sie den ersten Schritt in einer länderübergreifenden Mitarbeit darstellen soll. Anvisiert ist, ein Drei-Länder-Expertenforum (Rumänien, Republik Moldau und Ukraine) ins Leben zu rufen, welches sich primär mit der Aufarbeitung der von Diktaturen geprägten Geschichte der jüngeren Zeit auseinandersetzten soll. Dabei soll die Zusammenarbeit zu grenzüberschreitenden gemeinsamen Projekten (Forschungsinitiativen, Ausstellungen, Publikationen usw.) führen, aber auch einen Beitrag zur Ausbildung zukünftiger Forscher leisten. 

Die Tagung „Erinnerungskultur und Demokratisierungsprozesse in post-diktatoriellen Gesellschaften. Rumänien und die Republik Moldau im Fokus.“ findet zwischen dem 28. und dem 29. September 2022 in „Hans Bernd von Haeften“ Tagungs- und Konferenzzentrum (Str. Livezii Nr. 55 Hermannstadt/Sibiu) statt und ist offen für alle Interessenten. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Tagungssprache ist Rumänisch. Anmeldungen sind bis zum 27. September 2022 unter der E-Mail parvu@neppendorf.de möglich. 

Im Vorfeld der Tagung findet ein Workshop mit Studierenden aus Rumänien und der Republik Moldau unter der Leitung von Dr. Corneliu Pintilescu und Dr. Iuliana Cindrea statt. Im Rahmen des Workshops sollen sich die Studierenden mit der Problematik der Erinnerungskultur vertraut machen und erste fachliche Herangehensweisen erproben. Die Tagung wird in Partnerschaft mit der „Hanns Seidel“ Stiftung organisiert und finanziell vom Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt und dem Bundesland Kärnten unterstützt.