Temeswar/Löwenstein/Heilbronn – Die 38. Musikwoche der Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöstlichen Eu-ropa findet in diesem Jahr direkt nach Ostern statt. Die Leitung der Musikwoche Löwenstein hat der Temeswarer Dirigent und Musikforscher Andreas Schein zum zweiten Mal inne. „Ich freue mich und fühle mich geehrt, das Orchester der Musikwoche Löwenstein auch in der 38. Ausgabe dieses schönen Projekts zu dirigieren. Bei unserem Konzert am 6. April in Heilbronn werde ich die Ouvertüre und das Erntedankgebet aus der Operette ‘Grüßt mein Banat!’ von Emmerich Bartzer, die festliche ‘Missa Jubilet’ von Peter Rohr (Großvater von Prof. Damian Vulpe) sowie die symphonische Suite ‘Via]a la }ar²’ ( Das Leben auf dem Lande) von Hermann Klee, dem ehemaligen Chorleiter und Dirigenten der Oper von Timișoara dirigieren. Mehrere Nachkommen der Komponisten haben ihre Anwesenheit bei dem Konzert zugesagt“, berichtet der Dirigent. Beim Abschlusskonzert am Samstag, dem 6. April, um 18 Uhr erklingen in der Kilianskirche Heilbronn Werke von Komponisten aus dem Banat und Siebenbürgen. Der Eintritt ist frei, Spenden werden allerdings erbeten. An der Musikwoche in der Evangelischen Tagungsstätte Löwenstein nahe Weinsberg nehmen jährlich über 140 begeisterte Laienmusikerinnen und -musiker jeden Alters teil, die unter Anleitung erfahrener Dozenten vor allem Musik von deutschen Komponisten aus Südost-europa erarbeiten und aufführen. Es ist also eine Musikfreizeit für Familien und Einzelpersonen.
Ebenfalls auf dem Programm stehen Vokalwerke der Hermannstädter Kantorin und Komponistin Brita Falch Leutert, Leiterin der Siebenbürgischen Kantorei, die die Kirchenmusikerin und Dirigentin Andrea Kulin dirigieren wird. Die Leitung des Jugendchors übernimmt zum zweiten Mal Markus Piringer. Er wurde 1990 in Heltau geboren und ist seit Oktober 2021 Kantor mit A-Diplom und Organist der Evangelischen Kirche in Mühlacker in Württemberg. Andreas Schein studierte Orchesterdirigieren an der Musikhochschule Temeswar und ist auch als Musikwissenschaftler und Komponist tätig. Für sein musikalisches Engagement wurde er 2017 von der Stadt Temeswar ausgezeichnet. Sein Debüt als Dirigent gab er am Pult der „Camerata Ulm“ in Deutschland. 2019 gründete er das Kammermusikensemble „Musica Sacra Temeswar“ und ist seit 2021 Dirigent des Sinfonieorchesters am Musikgymnasium Temeswar. Er arbeitet unter anderem mit der Philharmonie in Arad und der Oper in Temeswar zusammen. Konzertmeister des Orchesters ist Ilarie Dinu. Der aus Rumänien stammende Geiger bei der Neuen Philharmonie Westfalen widmet sich dem musikalischen Nachwuchs und spielt in zahlreichen Kammermusikensembles, unter anderem beim bekannten Isserlis-Quartett. Einen essenziellen Beitrag zu der Musikwoche in Löwenstein leistet allerdings der aus dem Banat stammende Musikwissenschaftler und Organist Dr. Franz Metz, der Vorsitzende der Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöstlichen Europa. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit und als Musiker setzt er sich unermüdlich für die Erforschung und Pflege der Musikkultur deutscher Minderheiten im Südosten Europas ein. Viele Komponisten und ihre Werke wären ohne sein Wirken in Vergessenheit geraten. Die Koordination der Musikwoche haben Johannes Killyen und Bettina Meltzer inne.