Rumäniens belgische Diaspora hat dem Verein Casa Naturii eine Spende überwiesen

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Schäßburg – Statistisch mag es ein winzig kleiner Schritt sein, dass 60 Schulkinder aus Groß-alisch/Seleu{, Waldhütten/Valchid und Großlasseln/Laslea, die wöchentlich an einem Lektüre-Club zum Nachholen elementarer Bildungsrückstände teilnehmen, im Dezember und Januar von über 50 dauerhaft in Belgien lebenden Staatsbürgern der Diaspora finanziell gefördert wurden. Dennoch möchte der Brüsseler Spender-Kreis (Cercul Donatorilor Bruxelles) wie viele andere Nichtregierungsorganisationen auch im Kern gar nichts anderes als die dringende „Transformation der rumänischen Gesellschaft“ gefestigt sehen. Und deshalb leistet er seinen Beitrag so weit wie möglich flächendeckend, wenn auch in überschaubarer Großenördnung: etwas mehr als 70.000 Euro sind von 300 Spendern binnen der letzten acht Jahre zusammengetragen und insgesamt 20 Vereinen in Rumänien gutgeschrieben worden. Nicht viel, wenn im Schnitt auf jede einzelne Verbandskasse ungefähr 450 Euro pro Jahr entfallen. Aber ausreichend, um Lichtblicke wie zum Beispiel einen spürbaren Rückgang des Risikos von Schulabbruch in ausgesuchten Dörfern zu erwirken, und seien sie auch an den Fingern einer Hand abzuzählen. Den 60 Schulkindern aus Großlasseln, Waldhütten und Großalisch jedenfalls, die einmal wöchentlich von ihren engagierten Lehrerinnen schonenden Sonderunterricht im Lesen, Schreiben und Ausdiskutieren erhalten, hätte die Spende der Diaspora Rumäniens aus Belgien nicht besser zupass kommen können. Natürlich hört ihr Lektüre-Club dank fortwährender Begleitung durch den regionalen Hilfsverein Casa Naturii nicht auf. Ganz im Gegenteil, da sonst „auf dem Land ohne nachhaltiges Eingreifen Kinder aus benachteiligten Verhältnissen dem Risiko ausgesetzt sind, entmutigende Statistiken von Schulabbruch und sozialem Ausschluss zu bestätigen“. Andere Töne entfachte unter den geförderten Schulkindern ihre winterliche Lektüre-Club-Tagesfahrt in die Altstadt von Schäßburg/Sighi{oara, die einige von ihnen trotz recht weniger Kilometer Entfernung noch nie zuvor besucht hatten. „In den Winterferien fragten sie mich alle zwei Tage, wann der Club wieder beginnt“, erzählte eine Lehrerin Ende Januar. Für ein neun Jahre altes Schulkind war er tatsächlich „das Beste, was mir 2024 passiert ist“. Wahrscheinlich auch wegen der Club-Mahlzeiten, die das Rathaus von Halvelagen/Hoghilag mitfinanziert hat. Der Brüsseler Spender-Kreis wiederum ist eine von sieben europäischen und US-amerikanischen Organisationen des Romanian Diaspora Funding Networks.