Rumänische Filme sehr beliebt

Zusätzliche Vorführungen auf Wunsch des Publikums bei TIFF Hermannstadt

Hermannstadt - Über 15.000 Zuschauer gab es heuer beim Hermannstädter Ableger des Internationalen Transilvania Film Festivals (TIFF), so die Ziffern des Kartenverkaufs und nach Schätzung der Teilnehmer an den Open-Air-Vorführungen. Während fünf Tagen (25. bis 29. Juni) guckten sie rund 50 Filme an sieben unterschiedlichen Orten. Größter Andrang herrschte bei den Abendveranstaltungen am Großen Ring/Piaţa Mare, wo ausschließlich rumänische Streifen gezeigt wurden. Wegen Regen musste „Sunt o babă comunistă“ von Stere Gulea am ersten Abend ins Gong-Theater verlegt werden – und wurde da am zweiten Abend nochmals gezeigt, für jene, die am ersten keinen Platz fanden. Zu der in New York gedrehten Komödie „America, venim!“ (Regie Răzvan Săvescu) kamen Freitagabend über 2500 Zuschauer, fast ebenso viele waren am Samstagabend bei Radu Gabreas Liebesgeschichte „Lindenfeld“.      

Ein Publikums-Erfolg war in Hermannstadt „#Selfie” (Regie Cristina Iacob). Der ersten Vorführung im Erlenpark wohnten am Donnerstagabend rund 1500 Zuschauer bei, die sich am Schluss um Autogramme von den Darstellerinnen und Plakate drängten. Die Komödie um drei Zwölftklässlerinnen, die drei Tage vor dem Bakk ans Schwarze Meer abhauen und ihre dort erlebten Abenteuer, in die jene des Vaters der einen Ausreißerin und der Mutter einer der anderen jungen Damen eingeflochten werden, wurde am Samstagabend auch im Gong-Theater gezeigt und musste am Sonntag wiederholt werden, so groß war der Andrang. Ein weiterer rumänischer Streifen, „Usturoi“, eine Produktion des Hermannstädter Bloggers Radu Băzăvan, wurde am Donnerstagabend parallel in den beiden Sälen des Gong-Theaters gezeigt und von den Zuschauern mit Applaus bedacht, den es übrigens nach mehreren Vorführungen gab. 
  
Gezeigt wurde jedoch auch eine Reihe europäischer Filme, die meisten im vorigen Jahr produziert und bei internationalen Festivals für Preise nominiert. Gefallen hat zum Beispiel „Stockholm“, der Film des Spaniers Rodrigo Sorogoyen, der den diesjährigen großen Preis bei TIFF Klausenburg/Cluj erhielt, oder „The Broken Circle Breakdown“ des Niederländers Felix van Groeningen, das Drama eines etwas außergewöhnlichen Sänger-Ehepaars, deren kleine Tochter an Leukämie erkrankt und stirbt. Festival-Direktor Tudor Giurgiu meinte erneut, es bestehe das Potenzial, TIFF Hermannstadt wachsen zu lassen. Ein interessiertes Publikum gibt es jedenfalls.