Rund 4500 Unterschriften für den Flughafen

Zwei Wochen nachdem eine Online-Kampagne zur Unterstützung des Kronstädter Flughafenbaus  gestartet wurde, sind dafür knapp über 4500 Ja-Unterschriften verzeichnet worden. Auf der Webseiten der Agentur für nachhaltige Entwicklung im Kreis Kronstadt/Braşov (ADDJBv) waren zwei Fragen gestellt worden: ob der Flughafen wichtig für die Entwicklung des Kreises Kronstadt und der Wirtschaftsregion Zentrum sei und ob die Regierung dafür Geldmittel zur Verfügung stellen solle. Die Initiatoren wollen damit beweisen, dass die Kronstädter das Flughafen-Projekt unterstützen. Die Liste mit den Unterschriften soll den Kronstädter Parlamentsabgeordneten gegeben werden, damit diese Lobby für den Flughafen bei Weidenbach/Ghimbav machen, von dem zur Zeit nur die Lande- und Abflugpiste steht. Das Projekt droht verschoben zu werden, da der Kreisrat nicht mehr, wie ursprünglich geplant, in der Lage ist, es aus eigenen Mitteln oder in Partnerschaft mit einem privaten Partnern erfolgreich zu Ende zu führen.

Die gesammelten Unterschriften dürften die Initiatoren eher enttäuschen. Kronstadt hat rund 270.000 Einwohner. Hinzu kommen auch Touristen , die durch Straßenkampagnen als Befürworter des Flughafens gewonnen werden sollen. 4.500 Unterschriften entspricht vorläufig der Gesamtbevölkerung einer Gemeinde und sollte eigentlich für eine Großstadt wie Kronstadt als eher bescheidene Zahl gelten, selbst wenn jetzt noch Urlaubszeit ist und die Leute wahrscheinlich schwerer für soziale oder wirtschaftliche Projekte mobilisiert werden können. Die Kampagne soll bis zum 12. September laufen. Die erste Frage könnte eigentlich als überflüssig gelten: wer bezweifelt denn, dass ein Flughafen  zur Wirtschaftsentwicklung der umliegenden Region beiträgt?  Die zweite Frage, ob die Regierung den Bau des Kronstädter Flughafens finanzieren soll, wird von manchen (z.B. vom Kreispräfekten Mihai Mohaci) kritisiert, weil sie die ganze Angelegenheit „politisiere“. Nicht ganz unrecht hat jener Unterzeichner der meint, mit den gesammelten Unterschriften sei nun der Flughafen gerettet. Nicht ein Budget dafür, nicht kompetente Beamte, die damit wirtschaften können – nein, alles was es für den Flughafen braucht, sind Unterschriften.           

 

     Ralf Sudrigian