Sanierung alter Brücken

Temeswar mit neuen Renovierungsplänen

Den Namen Ştefan-cel-Mare-Brücke erhielt sie nach dem Ersten Weltkrieg.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Die Stadtverwaltung Temeswar/Timişoara hat sich vorgenommen, noch in diesem Jahr zwei seiner Brücken, die Stefan-cel-Mare-Brücke auf dem General-Ion-Dragalina-Boulevard und die Eroilor-Brücke auf der Dimitrie-Bolintineanu-Strasse zu sanieren. Die technische Studie für die Stefan-cel-Mare-Brücke wurde bereits erarbeitet, anhand derer die ursprünglich zweispurige zu einer vierspurigen Straße erweitert werden soll. Zu den Bauarbeiten gehören noch die Befestigung der Brücke, die Neulegung von Straßenbahngleisen, das Anlegen von Gehsteigen und Radwegen. Zehn Monate sind für die Renovierungsarbeiten an der erstgenannten Brücke vorgesehen und die Auslagen dafür belaufen sich auf etwa 8 Mio. Lei, die Mehrwertsteuer mit einberechnet. An der Eroilor-Brücke wird voraussichtlich nur neun Monate gearbeitet und die Kosten liegen knapp über 5 Mio. Lei, so der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu. Die Sanierung der beiden Brücken wird voraussichtlich im dritten Jahresquartal beginnen und im nächsten Jahr beendet. Kostenträger des Unterfangens ist die Stadt Temeswar.

Die Stefan-cel-Mare-Brücke erfuhr im Laufe der Zeit mehrere Namensänderungen. Ursprünglich wurde sie „Goldener Anker“ genannt, nach dem gleichnamigen Gebäude und Café in ihrer unmittelbaren Nähe. Die Brücke wurde 1891 eingeweiht und ist in die Geschichte als die erste Stahlbrücke für den öffentlichen Straßenverkehr eingegangen. Fälschlicherweise wird sie sogar Eiffel-Brücke genannt, obwohl der französische Ingenieur, laut Fachleuten, nie in Temeswar eine Stahlbrücke gebaut hat. Nach dem Besuch von Franz Joseph I. in der Stadt an der Bega erhielt die Brücke mit Einverständnis des österreichischen Kaisers und Königs von Ungarn dessen Namen. 1899 wurden die Straßenbahngleise gelegt und die anfänglich mit fünf Kreisbögen versehene Brücke mit zwei weiteren Bögen ausgebaut, die, wie ihre Betondecke, in den Reschitzaer Werken der StEG hergestellt wurden. Der rege und immer schwerere Verkehr erforderte ihr Abtragen 1956 und die Errichtung einer neuen Stahlbetonbrücke.