Temeswar (ADZ) – Die 1902-1903 nach den Plänen des Budapester Architekten Lipót Baumhorn im neugotischen Stil gebaute „Höhere Mädchenschule“, die heute das Nationale Pädagogikkolleg „Carmen Sylva“ beherbergt, soll für 7,721 Millionen Lei umfangreich saniert und instandgesetzt werden. Die von Bürgermeister Dominic Fritz am Donnerstag angekündigten Arbeiten beziehen sich auf die Erneuerung des Dachs, der Fassaden sowie der Fenster und Außentüren. Ziel sei eine erhöhte Effizienz des Energieverbrauchs bei gleichzeitig höherem Komfort der Schüler und Lehrer sowie der Beibehaltung aller architektonischen Elemente des denkmalgeschützten Baus. Die vorgesehenen Maßnahmen zur Wärmedämmung sollen eine Ersparnis von 390.000 Lei pro Jahr einbringen. Der Vertrag mit dem ausführenden Bauunternehmen ILA Vorhaben wurde am Donnerstag abgeschlossen, die Bauarbeiten sollen ein Jahr dauern. Das Carmen-Sylva-Kolleg, bei den Temeswarern teilweise noch immer als Eftimie-Murgu-Pädagogielyzeum bekannt (das war der Name, den die Einrichtung während des Kommunismus getragen hatte), wurde nach der Wende bereits einmal saniert. 2002-2003 war die Weltbank für die damalige Instandsetzung aufgekommen, doch wärmedämmende Maßnahmen waren damals nicht vorgesehen.
Eine weitere Bildungseinrichtung, deren Instandsetzung vorbereitet wird, ist die Allgemeinschule Nr. 1 in der Fabrikstadt. Dieses 1847 errichtete Gebäude dürfte der älteste Schulbau der Stadt sein, der noch immer in Betrieb ist, doch die Stadt vernachlässigte ihn jahrezehntelang, weil die Allgemeinschule Nr. 1 vor allem von Kindern aus sozial benachteiligten Familien des ärmeren Teils der Fabrikstadt besucht wird. Früher hatte es dort auch ungarischsprachige Klassen gegeben, bei vielen Alt-Temeswarern trug die Schule den alten Namen der Straße, auf der sich ein Teil des Gebäudes befand, nämlich „Pipos“ (heute: Comănești). Der heutige Eingang jedoch erfolgt über die [colii-Straße, die auch vor 1918, in der ungarischen Zeit, den Namen Iskola utca (Schulgasse) getragen hat. Wie Bürgermeister Fritz mitteilte, arbeite man nun an der technischen Dokumentation und den Auftragsheften und werde 14 Millionen Lei aus dem Nationalen Wiederaufbauplan PNRR für die Sanierung dieser Schule beantragen.
Die Stadtverwaltung wolle die Energieeffizienz aller Temeswarer Schulgebäude erhöhen und arbeite mit Hochdruck an diesem Plan. Derzeit werde an sechs Schulen bereits gearbeitet, im Falle von fünf anderen Bildungseinrichtungen haben die Arbeiten an Zusatzbauten begonnen. Seit Jahresanfang habe das Bürgermeisteramt 36 Millionen Lei in das Temeswarer Bildungswesen investiert.
Dieser Tage baue man die Gerüste von der Hauptfassade des Emanuil-Ungureanu-Technikkollegs ab, diese erstrahle bereits im neuen Glanz. Die Anfang 2021 begonnenen Arbeiten werden an den Seitenfassaden, dem Innenhof und den Innenräumen fortgesetzt, die Gesamtkosten belaufen sich auf 33 Millionen Lei. Dieses ebenfalls denkmalgeschützte Gebäude wurde 1899-1900 nach den Plänen des Architekten Albert Vigh vom Temeswarer Baumeister Eduard (Ede) Reiter errichtet, damals beherbergte es die Kunst- und Gewerbeschule und zählte zu den angesehensten Berufsschulen der aufstrebenden Industriestadt Temeswar.