Temeswar – Der osteuropäische Spielfilm des Jahres „Son of Saul“ (Sauls Sohn), kürzlich mit einem Oscar für den besten fremdsprachigen Spielfilm ausgezeichnet, wird auch in Temeswar zu sehen sein: Der Spielfilm des ungarischen Regisseurs Laszlo Nemes wird am Donnerstag, dem 14. April, um 19 Uhr, im Capitol-Saal der Banater Philharmonie gezeigt. Der von der Filmkritik und dem Publikum gleichfalls gelobte ungarische Spielfilm „Sauls Sohn“ (Originaltitel : Saul fia) ist das Filmdebüt des 38jährigen Filmregisseurs Laszlo Nemes, der jahrelang Assistent des bekannten ungarischen Filmmachers Bela Tarr war. Für das Drehbuch zeichneten Nemes und Clara Royer.
Der Film spielt im Oktober 1944 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, kurz vor dessen Befreiung durch die Sowjetarmee. Die fiktive Geschichte, die aber historisch belegt werden kann, wird hautnah aus der Sicht eines NS-Häftlings erzählt: Saul Ausländer, Mitglied eines NS-Arbeitskommandos bzw. Sonderkommandos entdeckt den Körper eines Jungen, in dem er seinen Sohn zu erkennen glaubt. Er versucht ihn vor der Verbrennung zu retten und ihm so die letzte Ehre zu erweisen. Eine der Hauptrollen wird von dem Klausenburger Schauspieler Levente Molnar gespielt. Die Filmkritik bescheinigte diesem Spielfilm, ein völlig neues, künstlerisches Kapitel in der Darstellung des Holocausts geschaffen zu haben.