Arad -Die Wahrscheinlichkeit, Schiefergas-Prospektionen in Rumänien durchzuführen, hat die Bürger in mehreren Ortschaften Rumäniens am Sonntag zu Protestkundgebungen veranlasst. Presseberichten zufolge, soll es sich landesweit um etwa 60 Städte gehandelt haben, die wohl größte Anzahl hat sich im westrumänischen Arad eingefunden, wo sich etwa 2000 Personen auf dem Avram-Iancu-Platz versammelt hatten. Die meisten von ihnen waren aus den Ortschaften des Kreises gekommen, in denen der Verdacht besteht, dass in der Nähe nach Schiefergas geforscht wird und dementsprechend seit längerem auch Proteste laufen. Obwohl nach Aussagen von Behörden und Prospektionsfirmen angeblich nur nach herkömmlichen Rohstoffen gesucht wird, wollen die Bürger nicht so recht daran glauben.
Die Arader Protestteilnehmer hoben die guten Ackerböden in Westrumänien und das „beste Trinkwasser“ des Landes hervor. Ans Mikrofon traten Bürgermeister und Unternehmer, vor allem solche aus dem Agrarsektor. Es sei wissenschaftlich erweisen, dass es in der Region das beste Trinkwasser in Rumänien gäbe, sagte Dimitrie Muscă, Leiter des Agrar-Industriellen Unternehmens in der Kleinstadt Curtici. „Wir haben die Pflicht, unseren Kindern gegenüber, diese natürlichen Ressourcen zu schützen“, so Dimitrie Muscă. Nach der Kundgebung setzten die Teilnehmer zu einem Protestmarsch zwischen Staatstheater, Rathaus und Erzbischöflicher Kathedrale an. Sie vermuten, dass die Prospektionsfirmen – unter dem Vorwand von Bohrungen nach herkömmlichen Rohstoffen – eigentlich nach Schieferes suchen. Die Präfektur des Kreises hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass im Kreis Arad keine Lizenzen zur Prospektion nach Schiefergas vergeben wurden.