rn. Temeswar – Sie köderten die Mädchen mit der sogenannten „Loverboy“-Methode und überredeten sie, sich zu prostituieren: Mehrere Personen aus den Kreisen Temesch und Arad werden des Menschenhandels verdächtigt und zur Zeit von der Polizei verhört. Gegen mehr als 25 Verdächtige, die laut Angaben der Nachrichtenagentur Mediafax entweder als Zuhälter oder als Kunden fungierten, wird derzeit ermittelt. Unter ihnen befinde sich DJ Gino Manzotti, Mitglied der Gruppe DJ Project, ein Polizeibeamter, ein Temeswarer Anwalt, ein Richter sowie mehrere Geschäftsleute, die von den sexuellen Dienstleistungen profitiert haben sollen.
Der Menschenhandel sei von Paul Vasile Mânzu, einem bekannten Gesicht der Temeswarer Unterwelt, geleitet worden. Über das Soziale Netzwerk „Facebook“ hätten die Zuhälter nach naiven Opfern gesucht und sie verführt. Viele der Mädchen seien zwischen 15 und 17 Jahre alt, berichtet Mediafax, und zunächst von den Männern überzeugt worden, sich zu prostituieren. Danach seien die Opfer durch belastendes Filmmaterial erpresst und zu weiteren sexuellen Handlungen genötigt worden, heißt es bei den Ermittlern.
Die Fahnder schlugen am Donnerstag Morgen zu und durchsuchten mehrere Wohnungen in Temeswar/Timişoara, Dumbrăviţa und Arad. Laut Mediafax habe unter anderen DJ Gino Manzotti die Dienstleistungen eines Mädchens in Anspruch genommen, von dem er gewusst haben sollte, dass es sich um ein Opfer des Menschenhandels handle.