Temeswar (ADZ) – Dreieinhalb Monate vor Beginn des Kulturhauptstadt-Jahres zeigt sich der Temeswarer Vizebürgermeister Ruben La]c˛u mit den Arbeiten an der Kulturinfrastruktur der Stadt eher unzufrieden und droht einigen Bauunternehmen mit der Verhängung von Verzugszinsen. Es gehe vor allem um den Josefstädter Wasserturm, die ehemalige Dermatologie-Klinik im Gebäude des alten Spitals der Barmherzigen Brüder und das Mehrzweckzentrum „MultipleXity“.
Am besten sei die Lage auf den Baustellen der ehemaligen Kinos „Dacia“ (im Circumvala]iunii/Dacia-Viertel), „Studio“ und „Timiș“ (im Stadtzentrum). Mit der Sanierung des Dacia-Kinos werde man noch in diesem Jahr fertig, im Frühjahr können auch die beiden anderen ehemaligen Kinos ihrer Bestimmung übergeben werden; vor allem das Studio-Kino erfährt einen großen Umbau. Dort habe man nur die Fassade behalten und das Gebäude entkernt, es entstehen zwei Aufführungssäle und ein Atelier.
Die Arbeiten an der Umgestaltung des ehemaligen Straßenbahndepots auf dem Take-Ionescu-Boulevard zum „MultipleXity“ genannten Mehrzweckzentrum schreiten jedoch nicht wie geplant voran, sagte der Vizebürgermeister. Die Einrichtung des Hofes sei fast fertig, aber für den Umbau der Südseite des Ensembles arbeite man derzeit noch an den Entwürfen und hoffe, im Oktober-November die Baugenehmigung zu bekommen. Man müsse dann auch ein ernstes und starkes Bauunternehmen finden, das in der Lage ist, die Arbeiten zügig durchzuführen. Schwierigkeiten gäbe es ferner auf der Baustelle des Josefstädter Wasserturms, wo der Bauausführer in Verzug geraten sei, obwohl die Stadt alle Rechnungen pünktlich beglichen habe. Der Vizebürgermeister hoffe, dass der Bauausführer bis Frühjahr alles nachgeholt habe, ansonsten werde er einfach den Vertrag anwenden und Verzugsstrafen berechnen lassen, warnte Lațcău.
Dasselbe gelte auch für die Baustelle der ehemaligen Dermatologie-Klinik, wo der ehemalige Bürgermeister Nicolae Robu ein Kulturzentrum geplant habe. Man habe das Dach abgetragen, doch der Bauausführer Constructim habe seit viel zu langer Zeit dort gar nichts mehr gemacht. Man müsse das Gebäude vor Wintereinbruch decken, sonst könnte es große Probleme geben, so der Vizebürgermeister. Was ihm jedoch die allergrößten Sorgen vorbereitet, sei die Dringlichkeitsverordnung Nr. 64/2022, die die Vertragspreise an die Inflation anpasse; der Stadt seien dadurch Mehrkosten von etlichen Millionen Lei entstanden, die man in der Haushaltsplanung für dieses Jahr nicht vorgesehen habe.