Schnee- und Windbrüche im Bergland

Ein 14-Jähriger in Reschitza wurde von einem umstürzenden Baum getötet

Reschitza – Der Wetterumschwung und der Temperatursturz von Plus 8 bis 10 auf Minus 5 bis 8 Grad und darunter, der am vergangenen Wochenende mit Windgeschwindigkeiten von 70 bis 100 km/h das Banater Bergland heimsuchte und erstmals in diesem Winter Dauertemperaturen unter Null Grad Celsius hinterließ, forderte ein Opfer und machte schwierige Einsätze der Montangendarmerie und der Bergrettung „Salvamont“ nötig.

Samstag gegen Abend ereignete sich bei starkem Schneefall – nach vorhergehendem fast 24 Stunden dauerndem Regen – an der Einfahrt aus Richtung Skigebiet Semenik nach Reschitza (im Stadtteil Minda) ein Unfall, bei dem ein 14-Jähriger starb. Ein Baum aus dem Reschitzaer Stadtwald wurde vom Sturm entwurzelt und stürzte auf ein vorbeifahrendes Auto, durchschlug das Dach und verletzte den 14-jährigen Beifahrer so schwer, dass dieser kurz darauf im Krankenhaus verstarb, ohne noch aus der Ohnmacht zu erwachen. Er hatte eine offene Kopfwunde mit Schädelbruch erlitten. Der 14-jährige Reschitzaer, ein angehender Leistungssportler, hatte mit seinen Eltern den Tag beim Skifahren auf dem Semenik-Plateau verbracht.

Ebenfalls am Samstag musste die Montangendarmerie und die Bergrettung auf dem Semenik – über den am Wochenende ein Schneesturm mit über 100 km/h hinwegfegte – eine feststeckende Kolonne von zwei Dutzend Pkws aus den Schneewehen befreien und konnte so nach stundenlangem schwierigem Einsatz den etwa 80 Personen die Fahrt ins Tal ermöglichen. Opfer waren keine zu beklagen.

Im anderen Skigebiet des Banats, am Muntele Mic, war die Zufahrtsstraße aus Richtung Borlova durch einen Geröllsturz, ausgelöst durch die starken Regenfälle, blockiert worden, wodurch hunderte Wochenendausflügler im Skigebiet blockiert waren. Hier gelang es durch einen Dauereinsatz bis Samstagabend die Kreisstraße DJ 608A Borlova - Muntele Mic wieder freizubekommen. Hingegen arbeitete man noch am Montag vormittag am Wegschaffen einer über hundert Meter breiten Geröllmoräne an der Kreisstraße 608 Cornereva-Bogâltin, wo am Wochenende nur noch eine Fahrbahn frei war. Gesperrt bleibt hingegen weiterhin die Donaustraße durch das Eiserne Tor, zwischen dem der Gemeinde Berzasca zugehörigen Cozla und Sichevi]a, weil die DN 57 auf etwa 200 Metern weiterhin (schon seit Mitte Januar) von einer Fels- und Geröllmoräne verschüttet ist, so dass immer noch zwischen Neumoldowa und Orschowa nur der weite Umweg über Orawitza, das Almascher Land und die E70/DN6 in Kauf genommen werden muss. Autofahrer, die versucht haben, trotzdem auf der DN 57 durchzukommen, sind von der Polizei gestoppt worden, mussten eine hohe Geldstrafe entrichten und ihren Führerschein für drei Monate abgeben.

Die Forstverwaltung Romsilva warnt davor, angesichts der starken Schneefälle des ersten Februarwochendes, Forststraßen auf über 1000 Meter Seehöhe zu benutzen (was sowieso ohne Sondererlaubnis illegal ist), weil die Gefahr besteht, dass viele davon durch Wind- und Schneebrüche blockiert sind.

Trotz der starken Niederschläge vom vergangenen Wochenende bleibt die Gewässerlage ruhig: keines der Gewässer, die den „Wasserturm des Banats“, den Semenik, entwässern, hat einen Warnpegel erreicht. Überschwemmungsgefahr besteht also gegenwärtig keine, entgegen der ausgerufenen Warnstufe Gelb des Systems der Wasserwirtschaft SGA Banat. Hingegen sind im Banater Bergland  mehr als 600 Wirtschaften wegen havarierter Oberleitungen ohne Strom geblieben, meldet ENEL.