Kronstadt - Dass es zwischen Planung und Anwendung manchmal erhebliche Unterschiede geben kann, war eine bittere Erfahrung, welche zahlreiche Winterurlauber und Skifahrer in der Woche zwischen Weihnacht und Neujahr in der Schulerau/Poiana Braşov machen mussten. Es stimmt durchaus, dass die Skipisten erweitert und verlängert sind, auch sind mehrere Abschnitte neu angelegt worden – Leistungen, welche gebührend gelobt und geschätzt wurden und werden. Nur mit dem eigentlichen Skifahren, genauer gesagt: mit Skiabfahrt, nicht mit Langlauf hat es – zumindest in der vergangenen Woche gar nicht klappen wollen. Von den acht mit Schnee und Kunstschnee bedeckten Pisten waren nur zwei in Betrieb und zwar die von „Bradul“ (500 Meter lang, geringe Neigung) und die als der „Rote Weg“ bekannte (5330 Meter, gute Neigung). Auf diesen konnte trotz Dauereinsatzes der Schneekanonen kaum eine dickere Schneeschicht als fünf Zentimeter erzeugt werden, was schließlich, aus Wassermangel in dem Auffangbecken, zum Einstellen der Kunstschneeerzeugung geführt hat. Und da es von oben her keinen Nachschub gegeben hat, sahen sich die Skifahrer gezwungen, ihre Bretter einzupacken, denn auf Geröll und Schotter kann man bekanntlich nicht Ski fahren.
Diese Hindernisse waren übrigens der zweite Hauptgrund für Ärgernisse, denn für die Einweihung am 26. Dezember hatte man so gut wie alles gemacht, nur nicht die Steine von den Pisten entfernt. Und da diese meistens größer als die Schneedecke waren, wurde eine Abfahrt zur Slalom-Sonderprobe zwischen Steinbrocken.
Kein Wunder also, dass unzufriedene Urlauber nun die Werbetexte der Reiseagenturen beim Wort nehmen und klagen wollen. Reiseanbieter haben nämlich in die Gesamtkosten auch Kabeltransportscheine eingeschlossen, welche sich als nutzlos erwiesen haben. Und den Gegenwert dieser Tagestickets fordern die geprellten Urlauber nun zurück.