Temeswar – Einen neuen Schneeräumungsvertrag hat die Temeswarer Kommunalverwaltung Anfang dieser Woche mit der Gesellschaft für Straßen- und Wegebau (Societatea Drumuri Municipale – SDM) unterschrieben. Dies geschah infolge der gescheiterten Ausschreibung zur Bestimmung eines Unternehmens, das sich auf Langzeit um die Schneeräumung in Temeswar/Timişoara kümmern sollte.
Die Stadtverwaltung hatte bereits im Dezember bei der Nationalen Agentur für öffentliche Auftragsvergabe (Autoritatea Naţională pentru Achiziţii Publice – ANAP) nachgefragt, ob nicht etwa mit möglichen Anbietern direkt verhandelt werden könnte, zumal sich niemand an der von der Stadt veranstalteten Ausschreibung beteiligt hatte. Die ANAP erteilte der Kommune keine diesbezügliche Genehmigung, allerdings verlangte man, überzeugender zu erklären, wieso niemand an der Ausschreibung teilgenommen hatte, informierte Ende Dezember Bürgermeister Nicolae Robu. Das „Okay” der ANAP zu einer Direktverhandlung fehlt nach wie vor. Den Schneeräumungsdienst müsste der Dienstleister auf den 1200 Stadtstraßen leisten müssen, das Unternehmen hätte Schneepflüge und Anlagen aller Dimensionen besitzen müssen, mit GPS-Systemen ausgestattet.
Der neu abgeschlossene Direktvertrag mit der SDM läuft am 31. März aus und hat einen Gesamtwert von 35.000 Euro, MwSt. eingeschlossen. Die SDM besitzt 45 Sonderfahrzeuge, die beim Winterdienst eingesetzt werden können.
Ein weiteres Problem stellten infolge der jüngsten Schneefälle die vereisten Gehsteige mit hoher Rutschgefahr dar. Obwohl im Jahr 2013 das Bürgermeisteramt Temeswar 44 Schneefräsen für die Beseitigung des Schnees von den Gehwegen erworben hatte (die ADZ berichtete), kamen diese gar nicht zum Einsatz. 17 davon wurden verschiedenen Eigentümervereinen übergeben, allerdings stellten sie die Zuständigen im Schuppen ab, von wo sie überhaupt nicht mehr ans Licht geholt wurden. Acht dieser Anlagen konnte das Bürgermeisteramt zurückerhalten, nach weiteren neun, die anscheinend verschwunden sind, wird zurzeit gesucht, informierte der Bürgermeister. „Wir haben vor einigen Jahren den Bürgergeist überbewertet. Als wir die 44 sehr guten Schneefräsen den Bürgerräten übergeben haben, haben wir gedacht, dass sich die Leute organisieren werden und die Schneeräumung auf den Gehsteigen vor den Wohnblocks und Häusern vornehmen werden. Leider wurden diese Schneefräsen gar nicht benutzt“, sagte der Bürgermeister in der Pressekonferenz im Rathaus.