Schoimoscher Festungsmauer eingestürzt

Die Überreste der Schoimosch-Festung unweit der Wallfahrtsbasilika Maria Radna werden gern von Touristen besucht. Foto: Zoltán Pázmány

Arad – Eine Mauer der ehemaligen Schoimosch-Festung unweit der Wallfahrtsbasilika von Maria Radna ist vor wenigen Tagen eingestürzt. Die Ankündigung machte der stellvertretende Arader Kreisratsvorsitzende Ionel Bulbuc (PNL) auf seiner Facebook-Seite. Ionel Bulbuc kritisiert in seinem Facebook-Posting die Lokalbehörden aus Lippa/Lipova, auf deren Gebiet sich die Schoimosch-Festung befindet.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Agerpres sagte der Lippaer Bürgermeister Florin Pera (PSD), der Arader Kreisrat hatte die Festung etwa für zehn Jahre in seiner Verwaltung und habe nichts in Richtung Sanierung unternommen, deswegen ging die Festung 2020 wieder zurück in die Verwaltung der Lippaer Kommunalverwaltung über. Das Bürgermeisteramt wollte EU-Mittel für die Sanierung der ehemaligen Festung beantragen, jedoch gäbe es derzeit keine Finanzierungsprogramme, die soviel Geld wie in diesem Fall notwendig vermitteln könnten. Etwa 40 Millionen Euro würde der Neubau von rund 80 Prozent der ehemaligen Festung kosten, informierte der Bürgermeister. Man würde derzeit versuchen, die Festung auf die Liste des Nationalinstituts für Kulturerbe eintragen zu lassen, um leichter zu Finanzierungen zu kommen. Die Touristen, die der Festung einen Besuch abstatten, müssen nun aufpassen und den Ruinen nicht so nah treten, so die Empfehlungen der Behörden.

Die Schoimosch-Festung ist eine ehemalige mittelalterliche Burg am rechten Ufer der Marosch, von der einige Ruinen die Jahrhunderte überlebt haben. Sie wurde nach den ersten Tataren-Angriffen in der Region gebaut und erstmals 1278 dokumentarisch erwähnt. Der Name der Festung soll vom Wort „{oim“ (deutsch: Falke) stammen – damals soll in jener Gegend die Falkenzucht betrieben worden sein. Im Laufe der Jahre ging die von einer Adelsfamilie erbaute Festung zu verschiedenen Besitzern über und war im 16. und 17. Jahrhundert sogar in Türkenbesitz. Sie wurde 1778 offiziell verlassen und dem Verfall ausgesetzt, um im 19. Jahrhundert unter Denkmalschutz gesetzt zu werden. Touristen erklimmen gern den Hügel Cioaca Tăutului, auf dem sich die Schoimosch-Burg befindet.