Schonfrist für UCMR angeblich verlängert

Gerüchte in Reschitza um „technischen Ausstand“ bis September

Reschitza - Mehrmals seit der letzten Jahreshälfte 2013 haben der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter, die Unternehmensleitung und die Gewerkschaftsbosse, aber auch Lokalpolitiker und Karasch-Severiner Parlamentarier abwechselnd erklärt, dass der „technische Ausstand“ – eine Art „befristete Arbeitslosigkeit wegen fehlender Aufträge“ bei 75-prozentiger Lohnfortzahlung – „etwa um Ostern herum“ endet und dass dann einmal mehr „um die hundert“ Arbeitnehmer entlassen, die anderen wieder vollbeschäftigt die Arbeit aufnehmen werden.

Seit einigen Tagen allerdings kommt aus dem Winkel der Gewerkschaft immer beharrlicher das Gerücht auf, dass der „technische Ausstand“ bis September verlängert wird. Dies, nachdem erst vor einigen Wochen Jivomir Tovladiac, der Chef der Karasch-Severiner Filiale von CNSLR „Cartel Alfa“ und Ex-Chef der Gewerkschaft des Maschinenbauwerks UCMR angekündigt hatte, dass es „möglich“ sei, dass die Situation der über 1000 Arbeitnehmer „bald, noch vor Ostern“ sich ändern könnte, einerseits, weil das Werk einige Aufträge an Land gezogen habe und, anderer-seits, weil weitere die Werkkapazitäten auslastende Aufträge in Aussicht stünden. Nun zirkulieren unter den Betroffenen Arbeitnehmern Gerüchte, die als sicher besagen, dass der Termin des „technischen Ausstands“ bis September verlängert wird. Dann sollen die schon seit mehr als einem Jahr begonnenen Sanierungsmaßnahmen des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR – durch dessen endgültiges Aufgehen im Energiegiganten Hidroelectrica, als dessen Wasserkraftwerkausstatter und -instandhalter – abgeschlossen sein.

„Leider ist die Situation derart verfahren, dass niemand einen festen Termin angeben kann“, dozierte Jivomir Tovladiac jüngst vor den Medien. „Ich kann die Gerüchte weder bestätigen noch kategorisch als gehaltlos erklären. Denn es gibt einfach noch keinen feststehenden Termin für die Beendigung des technischen Ausstands. Wir sind im ständigen Gespräch mit der Unternehmensleitung. Fast alles hängt von Aufträgen ab – die nur zögerlich eintrudeln. Denn Hidroelectrica scheint einerseits noch nicht so fest auf eigenen Beinen zu stehen, wie nach Abschluss der Mission des Insolvenzverwalters übertrieben euphorisch vermeldet wurde. Andererseits gibt es noch viele Kleinigkeiten, die geregelt werden müssen, die zu diskutieren sind bzw. die wir immer wieder diskutieren, ohne zu bindenden und umsetzbaren Beschlüssen zu gelangen. Positiv ist, dass zur Stunde etwa 30 Prozent des Personals vollbeschäftigt sind. Eine andere gute Nachricht habe ich nicht.“

Das Memorandum der Ponta-Regierung über die Transformation der Schulden des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR in Staatsaktien ist im Oktober 2013 veröffentlicht worden (mit Gegenzeichnung des Wirtschafts- und des Finanzministers). Darauf sind 100 Arbeitnehmer entlassen und die rund 1000 in die befristete Arbeitslosigkeit bei 75-prozentiger Lohnfortzahlung geschickt worden. Seither hat sich – abgesehen von Gerüchten – an der Lage des Reschitzaer Maschinenbauwerks nichts geändert.