rs. Kronstadt – Laut Daten des Gesundheitsministeriums und der Landesbehörde für Drogenbekämpfung lag im Vorjahr das Einstiegsalter bei rund 50 Prozent der Personen, die von Cannabis abhängig sind, zwischen 14 und 17 Jahren. Auch beim Konsum von Ecstasy-Tabletten und Amphetaminen geht hervor, dass vor allem die Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren besonders gefährdet sind. Solche Zahlen und die Sorge, dass auch das eigene Kind dazu gehören könnte, bewegte den im Verband „Prohonterus“ organisierten Elternbeirat in Zusammenarbeit mit der Leitung des Kronstädter Honterus-Lyzeums zu einer ersten Beratungsrunde, die am Dienstag, dem 16. Mai, im Festsaal des Honterus-Lyzeums abgehalten wurde.
Eltern und Lehrer hatten dazu Polizisten, Psychologen, Ärzte und Fachleute der Drogenbekämpfung eingeladen. Die Veranstaltung, die unter dem Titel „Nicht mein Kind“ lief, sollte vor allem konkrete Tipps geben zu Fragen wie „Wie reagiere ich, wenn mein Kind drogensüchtig wird?“, „Wie kann ich vorbeugen oder, im schlimmsten Fall, möglichst früh den Drogenkonsum feststellen?“, „Wer kann mir helfen?“ Die rund 60 Teilnehmer waren sich einig, dass in diesem Bereich für die Sicherheit der Schüler mehr unternommen werden muss, dass die Informations- und Vorbeugekampagnen unzureichend sind und einen eher sporadischen Charakter haben. Zusammenarbeit, aber auch Mut und Ehrlichkeit sind gefragt, um sich nicht nur auf Absichtserklärungen zu beschränken.
Es kam auch zu konkreten Vorschlägen, über deren Umsetzung in weiteren solchen Veranstaltungen gesprochen werden soll. Einige davon sind: Eltern als Freiwillige beim Kronstädter Antidrogen-Zentrum heranzuziehen; Schüler in der Schularztpraxis auf Drogenkonsum zu testen; auf Rauschgiftfahndung abgestellte Hunde in den Lyzeen einzusetzen; zusätzliche Schulstunden zum Thema Rauschgift abhalten und eventuell Treffen mit ehemaligen Drogenabhängigen zu ermöglichen; eine Telefonnummer bereitzustellen, wo anonym um Unterstützung gebeten werden kann.