Reschitza – Trotz Ferien hat sich der Schülerrat Karasch-Severin mit einem Kommuniqué an die Medien gewandt: Er ist dagegen, dass der Beginn des Schuljahrs 2019-2020 eine Woche später angesetzt wird, weil die Tourismusbetreiber dieses im Eigeninteresse von der Regierung und dem Bildungsministerium gefordert haben. Dieser Vorschlag, vorgebracht von Premierministerin Viorica Dăncilă, sei bloß ein Beweis mehr, dass es im Bildungswesen Rumäniens keinerlei mittel- oder langfristige Strategie gäbe und dass „die Schüler in den Augen der Regierenden nichts sind als Instrumente in einem populistischen Diskurs“.
Bezuggenommen wird auf die Aufforderung, die Premierministerin Viorica Dăncilă an die inzwischen wegen Taktlosigkeit geschassten Bildungsministerin Ecaterina Andronescu im Rahmen der vorwöchigen Regierungssitzung richtete, den Beginn des kommenden Schuljahrs um eine Woche später, bzw. am 16. September, anzusetzen. Die Premierministerin hatte ihre Forderung nicht begründet, außer, das sei „eine von der Schülerschaft Rumäniens erwartete Maßnahme“. Ent-gegen dieser Behauptung der Premierministerin reagierten die Schülervertretungen gereizt. Der Schülerrat Karasch-Severin bezieht sich in seiner Stellungnahme auf „eine Rücksprache mit dem Nationalrat der Schüler Rumäniens (CNE)“ und argumentiert gegen eine nachträgliche Änderung des Schuljahrbeginns: „Verlängerte Ferien schaden der Qualität eines Schuljahrs!“ Ganz im Gegenteil: das neue Schuljahr sollte, „wenn schon zu einem anderen Zeitpunkt, dann von nun an immer am 1. September eröffnet werden“, fordert der Schülerrat Karasch-Severin.
„Der Nationalrat der Schüler plädiert schon seit 2015 für eine Vorverlegung des Schuljahresbeginns auf den 1. September. Zuletzt ist dies im Rahmen des Ausschusses für Sozialen Dialog am 14. Februar 2019 im Bildungsministerium gefordert worden“, schreibt der Schülerrat. „Leider war bei jenem Dialog der Schülerrat der einzige Vertreter der Zivilgesellschaft und hat als einziger für eine Verlegung des Schuljahresbeginns auf den 1. September jedes Jahres geworben. Daraufhin hat das Bildungsministerium den Kompromissvorschlag den 9. September als Beginn des Schuljahrs 2019/2020 vorgeschlagen, was von uns provisorisch angenommen wurde. Wir sahen darin einen ersten Schritt hin zum 1. September, unser Wunschdatum. Genauso, wie wir den Jahresschluss am liebsten immer am 1. Juni haben möchten. Dass diese beiden Daten, 1. September und 1. Juni, für das Schuljahr 2020/2021 ins Auge gefasst werden, hat uns das Bildungsministerium versprochen.“ Der Nationalrat der Schüler bleibe auf alle Fälle bei seiner diesbezüglichen Forderung.
Jede Änderung des bereits Beschlossenen bezüglich Schulbeginn nütze den Schülern auf keinen Fall. Schüler müssten von jeder Regierung über die pekuniären Interessen von Unternehmern gestellt werden, einschließlich jene aus dem Tourismusbereich. „Dass aber solcherlei Aufforderungen und Beschlüsse gefasst werden könnten, wie eine Verlegung des Schuljahresbeginns in Ignorierung des von uns Mitbeschlossenen, sowie die Art und Weise, wie diese Änderungen undemokratisch, über unsere Köpfe hinweg, vorgeschlagen werden, beweist, dass es keinerlei Strategie im Bildungswesen dieses Landes gibt“, schlussfolgert der Schülerrat Karasch-Severin.