Reschitza/Temeswar – Die beiden Verhandlungsteams über die Universitätsfusion zwischen der Temeswarer West-Universität (UVT) und der kleinen Reschitzaer „Eftimie Murgu“-Universität (UEMR) sind bis auf ein Detail übereingekommen: die Frage der sieben Millionen Lei Schulden, mit denen die Reschitzaer Universität belastet ist. Ende Januar war eine gemeinsame Delegation der beiden Universitäten in Bukarest beim Bildungsministerium und stellte die Frage, ob dieses die Schulden zu begleichen beabsichtigt. Eine Antwort auf die Frage steht immer noch aus.
Fakt ist, dass der nicht unerhebliche Schuldenberg aufgebaut wurde, als das Bukarester Bildungsministerium unter Unterrichtsminister Sorin Câmpeanu ab August 2015 die Subventionsflüsse in Richtung Reschitza eingestellt hat, vorgeblich wegen der Korruptionsfälle in den Reihen der Hochschullehrerschaft, die mit schwerem DNA-Geschütz aufgedeckt und inzwischen gerichtlich abgestraft wurden. In Wirklichkeit – und darauf deutet vieles hin - wohl wegen einer Kampagne mit obskur gebliebenen Initiatoren und Hintermännern, die gegen die Familie Frunz²verde lief, um diese aus dem öffentlichen Leben zu drängen.
Die Frage, die sich damals stellte, ob unter diesen Umständen das Hochschuljahr überhaupt zu eröffnen ist oder nicht, beantwortete Rektorin Doina Frunz²verde mit einem kategorischen Ja, war sich aber wohlbewusst, dass dadurch die Schulden der Universität weiter steigen werden. Zumal das Bildungsministerium, trotz der Zusagen des Ministers, keinerlei Anstalten machte, Gelder auch wirklich nach Reschitza an die UEMR zu überweisen. Oder knapp so viel, wie gelegentlich (und mit großer Verspätung) für die Zahlung der Löhne nötig war. Für die Rektorin persönlich wäre eine Unterbrechung des Hochschuljahrs ideal gewesen, denn dadurch hätte sie die Möglichkeit gehabt, im Januar für ein neues Mandat als Rektorin zu kandidieren, weil nur zwei volle Mandate als maximale legal zulässige Wirkungszeit eines Rektors gelten (in Westrumänien hat einer der Rektoren der Medizinischen Hochschule Temeswar auf diese Weise fast vier Mandate lang regiert, weil er zwischendurch auch mal Gesundheitsminister oder Botschafter Rumäniens in Belgrad war). Daran war aber Rektorin Doina Frunzăverde gar nicht interessiert, wie sie wiederholt öffentlich erklärte.
An den sieben Millionen Lei Schulden hängt nun die Fusion der beiden Universitäten, gegen die die ewiggestrigen Reschitzaer Hochschullehrer weiter monieren, für die es jedoch keine realistische Alternative gibt. Außer der Pleiteerklärung und Auflösung der UEMR.