Schulhaushalt mit großer Wahlbeteiligung

Drei Gewinnerprojekte an der Nikolaus-Lenau-Schule

Temeswar – Entspannungszonen, moderne Podcast- und Radiostudios sowie digital ausgestattete Labore – diese und viele weitere Ideen haben Schülerinnen und Schüler in Temeswar/Timișoara im Rahmen des partizipativen Schulhaushalts auf die Gewinnerliste gewählt. Die Initiative der Stadtverwaltung ermöglichte Jugendlichen aus 17 Lyzeen erstmals, selbst über Verbesserungen an ihrer Schule abzustimmen. Mehr als 6500 abgegebene Stimmen und eine Beteiligung von 76 Prozent zeigen: Die Jugendlichen wollen mitreden, wenn es um ihren Alltag geht.

Bürgermeister Dominic Fritz sprach von einem „vollen Erfolg“ der Aktion. Die Bandbreite an Ideen und der engagierte Umgang der Jugendlichen mit dem Wahlprozess zeigten, wie offen die Schüler für demokratische Beteiligung seien. „Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit – die Umsetzung der Projekte. Diese Herausforderung gehen wir gemeinsam an“, sagte Dominic Fritz.

An der deutschen Nikolaus-Lenau-Schule sollen gleich drei Projekte über den partizipativen Schulhaushalt gefördert werden. Das eine bezieht sich auf den „Club“, den sogenannten „Freizeit-Kultur-Klub“ – dahinter stehen einige Schüler der elften Klasse. Ein anderes Projekt sieht die Gründung eines Podcasts und Schülerradios, wofür moderne technische Ausrüstung nötig ist. Hinter dem dritten geförderten Projekt steht das Robotik-Team der Schule, Unplugged Lenau, wodurch zwei 3D-Drucker für die Schule erworben werden sollen.

Die Abstimmung orientierte sich bewusst an echten Wahlen. Mit Wahlkabinen, Stempeln und Urnen sollten die Jugendlichen eine authentische Erfahrung politischer Teilhabe lernen. Nach Abschluss des Verfahrens bestätigte eine Fachkommission die Ergebnisse. Manche Schulen erhielten sogar grünes Licht für mehrere Projekte – vorausgesetzt, sie blieben unter dem Budgetlimit von 50.000 Lei, das die Stadt jeder Schule zur Verfügung stellt.

In den kommenden Monaten beginnt die praktische Umsetzung: Die Schulen selbst übernehmen die Realisierung der Projekte, begleitet von der Kommunalverwaltung und unterstützt von den Schülerteams, die die Vorschläge erarbeitet haben. Insgesamt wurden 64 Projekte eingereicht – das Ergebnis intensiver Teamarbeit. Rund 300 Jugendliche hatten zuvor Ideen ihrer Mitschüler gesammelt und daraus konkrete Vorschläge entwickelt.

Die Stadtverwaltung organisiert das Programm gemeinsam mit dem Amt für Gesundheit und Bildung am Bürgermeisteramt Temeswar (Administrația pentru Sănătate și Educație – ASEMT) – passend zum Nationalen Jahr des Kindes und dem Europäischen Jahr der digitalen Bürgerbildung. Ziel ist es, jungen Menschen echte Mitgestaltungsmöglichkeiten zu geben, ihre demokratischen Kompetenzen zu stärken und kreative Zusammenarbeit im Schulalltag zu fördern.