Temeswar – Es steht nun endgültig fest: Das Temescher Kreisschulinspektorat muss nach einem Jahrzehnt aus dem Temeswarer Stadtzentrum umsiedeln. Der Eigentümer dieses Gebäudes an der zentralen Loga-Straße, die Stiftung „Caritatea“, bekanntlich auch Besitzer des anliegenden Gebäudes des ehemaligen Kunstlyzeums, hat bekannt gegeben, den seit zehn Jahren stets erneuerten Mietvertrag nicht mehr verlängern zu wollen. Für den stattlichen Altbau, errichtet Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts im eklektischen Baustil, zudem in der teuren städtischen Null-Zone, gäbe es nun einen ernsten Käufer, heißt es. Laut Aura Danielescu, Temescher Generalschulinspektor, würde der Ende November l. J. auslaufende Mietvertrag dem Schulinspektorat doch noch eine kurze Frist bzw. die laut Gesetz festgelegten 120 Tage für den Umzug gewähren. Diese Zeitspanne bis zum kommenden Frühjahr würde demnach völlig genügen, um einen neuen entsprechenden Sitz zu finden und unter besten Bedingungen umzusiedeln. Zur guten Entfaltung der Tätigkeit hätte das Temescher Kreisschulinspektorat ein Gebäude mit einer Nutzfläche von mindestens 1900 Quadratmetern nötig. Laut Vertretern der Temeswarer Stadtverwaltung sollte es derzeit nicht schwierig sein, ein adäquates Gebäude ausfindig zu machen.
Die Kommunalverwaltung beglich monatlich für das Temescher Kreisschulinspektorat eine Miete von 13.000 Lei, diese Summe war seit Jahren unverändert geblieben. Bekanntlich hatte die Stadt bisher dem Eigentümer , der Stiftung „Caritatea“, für das Gebäude des ehemaligen Kunstlyzeums gar 30.000 Euro pro Monat zu bezahlen. Hinter dieser Sache scheinen jedoch noch allerhand andere Immobilieninteressen zu stecken. Interessierte Käufer für dieses Gebäude gibt es bestimmt, bekanntlich gelangten seit der Wende ein Großteil der Altbauten aus der Loga-Straße nach der Rückerstattung an die ehemaligen Eigentümer oder an deren Erben letztlich in den Besitz der lokalen, geldkräftigen Immobilienmafia. Sowohl die vorgenannte Stiftung wie auch der amtierende Temeswarer Bürgermeister scheinen jedoch auch eigene große Pläne mit diesen beiden Altbauten zu verbinden: Nicolae Robu plant, laut kürzlichen Aussagen, nämlich den Abriss eines Flügels des ehemaligen Kunstlyzeums, um Platz für die Modernisierung der Straßeninfrastruktur zu schaffen. Der Eigentümer, die Caritatea-Stiftung, würde sogar den völligen Abriss der beiden Bauten planen, um hier in nächster Zukunft ein mehrstöckiges Hotel zu errichten.