Reschitza – Freitagabend feuerte Liviu Pop, Minister für Nationale Erziehung (der selbe, der den Medien keinen einzigen Titel eines Buches angeben konnte, das er im abgelaufenen Jahr gelesen hat) per Faxmitteilung 13 Chefinspektoren von Schulinspektoraten, unter ihnen auch Adrian Doxan aus Reschitza. Gefeuert wurden die Leiter der Schulinspektorate von Karasch-Severin, Ilfov, Ialomiţa, Buzău, Brăila, Hermannstadt, Konstanza, Vrancea, Olt, Arad, Mehedinţi, Tulcea und Călăraşi. Die Abberufungsorder des Ministers tritt laut Gesetz nach 15 Tagen in Kraft.
Prompt meldeten sich mehrere der in einer für die PSD typischen Nacht- und Nebelaktion Entlassenen und reklamierten Unregelmäßigkeiten: der Entlassung seien keine Disziplinaruntersuchungen vorausgegangen, die laut Gesetz eine solche Entlassung gerechtfertigt hätten. Doxan, der seit dem 17. Mai 2016 kommissarisch Chefinspektor des Unterrichtswesens im Banater Bergland war (als der Vater des vor Kurzem gefeuerten PSD-Premiers Sorin Grindeanu, Nicolae Dan Grindeanu, zurücktrat), erklärte, er hätte seinen Arbeitsplatz am vergangenen Freitag um 17.30 Uhr verlassen, als noch kein Fax vom Ministerium eingetrudelt war. Vom Vorhandensein der Entlassungsorder hätte er Samstag telefonisch von seinem Stellvertreter erfahren, der sie im Sekretariat im Faxgerät vorfand.
Doxan erklärte gegenüber Hotnews, dass es sich bei der Maßnahme eindeutig um Amtsmissbrauch seitens des Ministers handelt, denn: „Ich habe die Pflicht, bis zum 31. August die jährliche Selbsteinschätzung meiner Tätigkeit als Generalschulinspektor dem Ministerium zuzuschicken, sowohl das standartisierte Einschätzungsblatt, als auch meinen Evaluierungsbericht. Ein Disziplinarverfahren gegen mich läuft und lief nicht. Ende Mai gab es eine Kontrolle im Schulinspektorat seitens des Ministeriums, aber bis heute habe ich keine Reak-tion,weder einen Einschätzungsbericht, noch eine Notifizierung darüber zu Gesicht bekommen. Das Gesetz ist klar: Sanktionen kann es nur als Folge eines Disziplinarverfahrens geben.“ Zu bemerken ist, dass seit rund zehn Jahren keine Ausschreibungen mehr für die Besetzung der Schulinspektorposten (genau wie bis vor Kurzem auch bezüglich der Schulleiter) stattgefunden haben und dass diese Posten seither immer nur durch Willkürakte der jeweils führenden Parteien besetzt worden sind. Was einerseits jeder Kontinuität abträglich, andrerseits zu einem Besetzungskarussell allein aufgrund von Parteidienstfertigkeit geführt hat und dem Prestige des Postens eines Schulinspektors abträglich war. Schulinspektor werden bedeutet bloß noch, einen finanziell besser dotierten Posten aufgrund von „Verdiensten“ gegenüber einer an der Macht befindlichen Partei zugeschanzt zu bekommen.