Karansebesch - Seit dem 1. Juli hat die Stadt Karansebesch alle Schulinternate der Stadt in ihre Direktverwaltung übernommen. Bisher hatte sie deren Betrieb bloß finanziert, ohne ihr Management innezuhaben. Einkünfte der Schulen aus dem Vermieten von Unterkünften in den Internaten sollten als Zusatzeinkünfte den Schulen zur Verfügung stehen. Bürgermeister Ion Marcel Vela argumentierte die Direktübernahme der Stadt u. a. auch mit der Meinung, dass die Schulen nicht allzu effizient mit diesen Zusatzeinkünften umgegangen sind.
Außerdem wären die Schulinternate „nur zu höchstens 25 Prozent von Schülern genutzt“ gewesen und manche Schulen hätten dort neben Schülern Saisonarbeiter oder Arbeiter vom Bau untergebracht, sodass Erwachsene und Minderjährige unter dem selben Dach wohnten, wie im Internat des Dacia-Lyzeums. Außerdem sei das Internat des Trandafir-Cocârlă-Lyzeums leer gestanden. Und allgemein seien die Erzieher der Internate zu „Herren der Ringe“ geworden, die schalteten und walteten, wie es ihnen gerade passte. Nachdem die Stadt die Internate finanziert, wolle man nun auch deren Management kontrollieren.Als Erstes gründete die Stadt die Rathausabteilung „Unterkunft und Dienstleistungen“. Dann stellte die Stadt 300.000 Lei bereit, um das Internat des Traian-Dona-Lyzeums zu sanieren, wo künftig alle Internatsschüler der Stadt untergebracht werden. Das soll bis Ende August geschehen. Die anderen beiden Internate sollen ebenfalls saniert und teilumgebaut werden und als günstige Hotelunterkünfte dienen, mittels derer die Stadt nicht nur laufend Einkünfte haben, sondern ihr Budget auch entlasten möchte, etwa bei Stadtfesten oder den sonst in Karansebesch üblichen öffentlichen Veranstaltungen, wenn die Hotelunterkunft von Künstlern und Ensembles sehr viel vom Veranstaltungsbudget verschlingt. Die Einkünfte aus den beiden neuen Stadthotels sollen mehrheitlich dem Schulinternat zur Verfügung gestellt werden.
Nicht zuletzt will Bürgermeister Vela die neuen Unterkunftsmöglichkeiten der Stadt nutzen, um die im Zusammenstellen begriffene Frauen-Volleyball-Mannschaft der Stadt – die in der Vision der Stadtväter bald in die Nationalliga aufsteigen soll – unter günstigen Bedingungen unterzubringen, sofern die Spielerinnen keine Karansebescherinnen sind oder sich nicht privat einmieten möchten. Aber die Hauptsache unterstreicht Vela so: „Diese Initiative ist meines Wissens einzigartig im Land. Ich will hoffen, dass sie vor allem für die Internatsschüler unter einem guten Stern steht, aber auch für die Immobilien, die bislang einem fortschreitenden Verfall preisgegeben waren, für die Schulen, die sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, nicht zuletzt für das Stadtbudget, das unseren Berechnungen nach künftig, vor allem bei Stadtevents, merklich entlastet werden kann.“