Herkulesbad - Das ehemalige Kaiserbad, zu proletarischer Zeit in Neptun-Bad umgetauft und allmählich dem ruinösen Verfall preisgegeben, soll zumindest vor weiterem Verfall geschützt werden, bis seine rechtliche Lage geklärt ist. Dies die Absicht des Vereins „Projekt Herculane“, einer Gruppe junger Architekten, vorwiegend aus Temeswar, die sie beim jüngst stattgefundenen Symposium „Herculane – Arcade în timp“ erläutert haben.
Das Symposium war dem 100-jährigen Bestehen Rumäniens und dem Internationalen Jahr des Kulturguts gewidmet. Die jungen Architekten möchten aus dem Bad „Neptun – Motor der touristischen Reaktivierung des Bade- und Luftkurorts Herkulesbad“ machen, wie sie ihr Projekt genannt haben. Oana Chirilă, die das Projekt koordiniert, das zum Großteil von Freiwilligen realisiert werden soll – bis es in der Phase der Sanierung und Restaurierung des Neptun-Bads angelangt ist, wo autorisierte Fachleute ranmüssen – sagte, im gegenwärtigen Augenblick könne die Arbeit gar nicht holistisch angegangen werden, weil das Neptun-Bad wegen nicht ganz transparenten Immobiliengeschäften der vergangenen anderthalb Jahrzehnte eine verzwickte Rechtslage hat, der auch das Rathaus Herkulesbad nicht ganz fremd ist: das Grundstück hat einen anderen Besitzer als die Aufbauten, eine Sachlage, die (schwerfällig) gerichtlich geklärt werden soll. Durch die zweideutigen Besitzverhältnisse kann man auch kein vernünftiges Projekt schreiben, um an Gelder zur Sanierung der Anlage (1883-1886 errichtet) zu gelangen.
Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble ist gegenwärtig allen Wetterunbilden ausgesetzt (weil das Dach teilweise leck ist) und auch sonst seit 15 Jahren nicht mehr gepflegt worden. Die jungen Architekten wollen jetzt Notmaßnahmen zum primären Schutz des noch Bestehenden durchführen – weshalb Freiwilligenhilfe willkommen ist – und „zumindest einem totalen Ruin vorbeugen“.