Schwächen der Reschitzaer Uni

PSD-Minister und Vorsitzender der Abgeordnetenkammer im Banater Bergland

Reschitza - Mihnea Costoiu, Delegierter Minister für Hochschulunterricht und Forschung, Eugen Teodorovici, Minister für EU-Mittel, und der Präsident der Abgeordnetenkammer, Valeriu Zgonea, weilten am vergangenen Wochenende in Reschitza. Im Laufe des Samstags besuchten sie die „Eftimie Murgu“-Universität (UEM) und diskutierten mit dem Senat der Uni über die schwierige finanzielle Lage, in welcher sich die Universität befindet. Mihnea Costoiu nach der Begegnung: „Wir bieten Stipendien für Doktoranden und Forscher. Das hat auch mit Reschitza zu tun, denn es ist eine Chance, die auch die UEM betrifft. Leider befindet sich die UEM in einer sehr schwierigen Lage. Sie ist gegenwärtig unfähig, die Löhne auszuzahlen. Vor einem Jahr habe ich bereits interveniert, weil damals die Uni nicht im Stande war, ohne Zusatzunterstützung vom Ministerium die Löhne auszuzahlen. Jetzt sind wir schon wieder in dieser Situation. Und 2014 ist es schon der zweite Monat, wo wir dies tun müssen. Ich habe die Leitung der UEM aufgefordert, uns einen Plan der finanziellen Sanierung vorzulegen. Hier gibt es unter anderen ein hohes Potenzial angewandter Forschung im Ingenieurwesen, das nicht ausgeschöpft wird. Leider bringt Forschung nicht allzu viel Geld. Die Uni muss umdenken hinsichtlich ihres Angebots an Dienstleistungen und Produkten, denn diese müssen Geld einbringen. Es gibt Universitäten in Rumänien, wo das finanziell profitabel ist.“

Mihnea Costoiu kündigte an, dass er bald zurückkehren wird nach Reschitza, um mit dem Senat den finanziellen Gesundungsplan der UEM zu besprechen. Denn im vergangenen Jahre habe das Ministerium die Reschitzaer Uni mit 1,65 Millionen Lei unterstützt, in diesem Jahr seien es bereits jetzt 700.000 Lei. Unzufrieden sei er vor allem mit der Nutzung von EU-Mitteln durch die UEM, aber auch mit der regionalen Rolle, die sie spiele und wo viel ungenutztes Potenzial vorhanden sei. „Natürlich gibt es Konkurrenz zwischen den Hochschulen um Zusatzeinkünfte, vor allem mit den großen Hochschulen. Das beginnt bei der Anziehung von Lyzeumsabsolventen, und in der Forschung, das geht bis zur Aquirierung guter Lehrbeauftragter. Die Forschung ist ein Markt, das Hochschullehrerwesen wird einer. Da muss man aktiv sein. Und schnell. Potenziale gibt es jede Menge. Auch die Schulinspektorate müssten sich mehr implizieren. Mit denen muss ich noch ein Wörtchen reden.“ Als Bereiche voller ungenutzter Chancen nannte Costoiu die Automatisierungen, den mechanisch-energetischen Bereich, aber auch die fehlenden Initiativen zur Clusterbildung, der Bildung von „Intelligenzclustern rund um die Universität“.
Sicher sei auch Bukarest in einigem schuld an der gegenwärtigen Finanzierungsmisere der Uni, weil Ex-Bildungsminister Funeriu die Umschichtungen in der Finanzierung nicht bis zu Ende reformiert habe. Aber überwiegend seien die universitätsinternen Fehler an der Misere schuld. Meint der Delegierte Minister für Hochschulwesen und Forschung.

Der Minister für EU-Mittel, Eugen Teodorovici und der Präsident der Abgeordnetenkammer, Valeriu Zgonea, verliehen der Anwesenheit von Costoiu beim Senat der UEM eigentlich bloß mehr Gewicht, ohne Grundsätzliches zum Gespräch beizutragen oder irgendwelche Versprechungen zu machen und Hoffnungen zu wecken. Sie versicherten aber, dass keine Rede sein könne von einer Auflösung der UEM.