Reschitza - Der oppositionelle Senator Ion Marcel Vela (PNL), einer der Vizepräsidenten des Senats, fordert „angesichts des nationalen Desasters“, das die Afrikanische Schweinepest und der unprofessionelle Umgang der Behörden mit ihr darstellt, den Rücktritt von Landwirtschaftsminister Petre Daea, unter dessen Verantwortlichkeit alle Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche laufen müssten.
Es könne nur noch eine Frage von Tagen sein, bis die Afrikanische Schweinepest aus Richtung Südostrumänien auch im Nachbarkreis des Banater Berglands, Mehedin]i, ausbricht, befürchtet der Senator, nachdem einige Tage zuvor ein Seuchenherd im östlich benachbarten Landkreis Dolj entdeckt wurde. Die Veterinärverantwortlichen aus Mehedinţi hätten zwar Präventivmaßnahmen getroffen – u. a. Sanitärfilter an allen Grenzpunkten zum Nachbarkreis Dolj aufgestellt – und auch auf die Bevölkerung werde beruhigend eingewirkt, die in ihrer Verzweiflung begonnen hat, alle ihre Hausschweine zu schlachten und in Kühltruhen zu stecken (der Großhandel mit Haushaltsgeräten komme nur noch schwer mit der Versorgung nach, seit die Bevölkerung sich in rasantem Tempo mit Kühltruhen eindeckt, in welche die Hausschweine verschwinden), aber damit werde noch keine Afrikanische Schweinepest eingedämmt. Nach wie vor fehlen klare Regeln zur Bekämpfung der Seuche, behauptete der Senator, und dafür sei der Landwirtschaftsminister zur Verantwortung zu ziehen.
„Hauptverantwortlicher für dieses nationale Desaster, das Rumänien nicht in den Griff bekommt, ist der Landwirtschaftsminister, der es seit 15 Monaten, seit Ausbruch der Seuche in Rumänien, weder geschafft hat, klare Bekämpfungsregeln der Seuche aufzustellen, noch irgendwie anders die Krankheit unter Kontrolle zu bringen“, sagte Vela vor den Medien. „Niemand kann umhin, deshalb im Landwirtschaftsminister den Hauptverantwortlichen für den Riesenschaden zu sehen, der bereits angerichtet ist.“ Zur Erinnerung: Experten schätzten den bisherigen Schaden, den die Afrikanische Schweinepest in Rumänien angerichtet hat, auf rund drei Milliarden Euro.
Es gäbe weder eine rigorose Kontrolle der Tierbewegungen innerhalb der Hauswirtschaften der Bevölkerung, es herrsche totales Desinteresse, ja manifeste Gleichgültigkeit der Verantwortlichen gegenüber den Großzüchtereien und Schlachthäuser, bis zur Stunde seien noch nicht einmal die Entschädigungssummen festgelegt worden, die den Schweinehaltern bezahlt werden, wenn ihre Tiere gekeult werden müssen – obwohl Entschädigungen lauthals von den Regierenden zugesichert werden. Nur: Bisher habe noch kein Geschädigter vom Staat Geld gesehen – außerdem sei die Frage offen, ob der Staat überhaupt noch Geld hat, meinte der Senator.