Schwerlasterverkehr muss raus aus der Stadt

Das Reschitzaer Rathaus führt Umweltschutz- und Instrastrukturschutz-Gründe an

Reschitza – Der 1769 gewählte Standort des Hüttenwerks von Reschitza liegt heute mitten in der Stadt und ist nicht nur ein ernsthafter Umweltverschmutzungs-Faktor allein durch das gegenwärtig noch in Betrieb befindliche Elektro-Stahlwerk mit Stranggussanlage, sondern auch durch Dutzende täglich die Stadt durchquerende schwere Schrotttransporte in Richtung des Werks. Die Stahlbarren, aus denen letztendlich im südrumänischen Slatina nahtlose Rohre gewalzt werden, werden mittels Eisenbahn abtransportiert.

Dass die Umweltbelastung durch die Schrotttransporter hoch ist, weiß auch Werksleiter Dr. Romulus Ioan, und so kam es, dass er im Namen des Unternehmens Artrom Steel Tubes verfügt hat, dass der Stadt Reschitza Grundstücke (rund zwei Hektar) abgetreten wurden, auf denen die Stadt – vorrangig für den Schwerlasterverkehr – eine Umgehungsstraße für die Schrotttransporte einrichten will. Dazu hat sich Bürgermeister Ioan Popa verpflichtet.

Dazu berief er Anfang dieser Woche eine Ad-Hoc-Tagung des Stadtrats ein, um sich von seinem Stadtrat einen Beschluss absegnen zu lassen, durch den die zwei Hektar geschenktes Gelände angenommen werden. Sie befinden sich rund um den Schlackenberg von Reschitza, im Țerova-Tal, nördlich der Stadt. „Es ist eine Schenkung von beträchtlichem Umfang“, betonte der Bürgermeister vor seinem Stadtrat, „und sie ist für uns, als Stadt, von Gewicht, denn dort machen wir eine Verbindungsstraße zwischen dem bereits vorhandenen Teilstück der Umgehungsstraße, entlang des Schlackenbergs, bis zur Strada Mierlei und dem Eingang zum Gelände des Stahlwerks. Wir haben einmal mehr die Pflicht, dem Werksleiter, Dr. Romulus Ioan, zu danken für das Entgegenkommen, das er im Laufe der Jahre immer wieder gegenüber der Stadt gezeigt hat – in der er selber wohnt.“

Die Stadt will die Straße mit ihrem eigenen Unternehmen für Instandhaltung und Reparatur des Straßennetzes bauen. Es handelt sich vor allem um einen Ausbau und die Modernisierung einer früheren Werksstraße, nicht um einen Straßenneubau. Popa: „Auf dieser Straße kann der Schrott dann, unter Vermeidung der bisherigen Durchquerung der nahezu ganzen Stadt, angekarrt werden, so dass das Stahlwerk – für uns ein wichtiger Einkommensfaktor – reibungs- und pannenlos arbeiten kann. Für uns ist es aber doppelt vital, dass die gegenwärtigen Umgestaltungsarbeiten der Hauptstraßen nach ihrem Abschluss vor dieser Straßenbelastung geschützt sind, sonst müssen wir, wegen der Schwertransporter, bald zu reparieren beginnen. Man muss sich vor Augen halten, dass Artrom Steel Tubes immerhin rund 1000 Tonnen Stahl pro Tag erzeugt, was heißt, dass täglich mindestens 40 Schwerlaster Schrott zum Schmelzen und Verkochen ankarren müssen. Ich hoffe und glaube, dass wir die Umgehungsstraße bis Mai dieses Jahres hinkriegen. Dann ist die neue Stadt-Infrastruktur zumindest vor diesem Versorgungsverkehr geschützt.“