Bukarest - Die Internationale Buchmesse Bookfest ist am Sonntag in Bukarest zu Ende gegangen. Die Veranstalter sind zufrieden. Die Anzahl der Besucher war heuer größer als letztes Jahr, verkauft wurden mehr Bücher als im Jahre 2013: Ungefähr 100.000 Leute haben heuer Bookfest besucht, der Umsatz ist um 12 Prozent gestiegen. Zu den 300 Veranstaltungen, die im Rahmen der Buchmesse organisiert wurden, zählen auch die Rundtischgespräche, Buchpräsentationen, Filme und Lesungen, die unter dem Titel „Donau Lounge“ zusammengefasst wurden. Das Bukarester Balassi Institut organisierte in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum Bukarest, dem Goethe-Institut sowie Kulturinstituten und Botschaften weiterer Donauländer ein Event zu Literatur und Kultur in den Donauländern. Einer der Höhepunkte des gemeinsamen Programms war das Rundtischgespräch über die Donaustrategie am Freitag vergangener Woche. Im Mittelpunkt stand die Strategie der Europäischen Union für den Donauraum, eine grenzüberschreitende Kooperation, die als Richtlinie der EU auf eine engere Zusammenarbeit der Staaten entlang der Donau abzielt. Sich beteiligt haben verschiedene Experten und Vertreter der betreffenden Länder, darunter Peter Langer (Sprecher des Rats der Donaustädte und -regionen, Deutschland), Jutta Sommerbauer (Journalistin, Österreich), Méhes Márton (Danube Cultural Cluster, Ungarn), Carmen Podgorean (Koordonatorin für Donauraumstrategie in Rumänien).
„Das Ziel der Donauraumstrategie ist es, den Wohlstand aufzubauen“, stellte Carmen Podgorean, Vertreterin des Kulturministeriums und Koordinatorin für Donauraumstrategie in Rumänien, klar. Weitere Schwerpunkte der Strategie sind Infrastruktur, Umweltschutz und gute Regierungsführung.
„Der Wert des Programms besteht in der Kooperation zwischen den Ländern“, hob Peter Langer hervor. Das Ziel ist es, eine starke Vereinigung von Städten aufzubauen. Dabei geht es um 150 Millionen Menschen, die in der Nähe der Donau wohnen und eine gemeinsame Geschichte haben.
Presse-Journalistin Jutta Sommerbauer, die viele Reisen entlang der Donau unternommen und ein Buch darüber geschrieben hat, präzisierte, dass die Infrastruktur mancherorts schwierig ist: „Soziale und wirtschaftliche Kohäsion ist nicht vorhanden, besonders im niederen Donauraum. Ich habe ein paar isolierte Gemeinschaften besucht. Ich glaube, dass einfache Menschen, die Dorfbewohner, nie von dieser Strategie gehört haben, die ihnen helfen soll“, erklärte die Journalistin weiter.
„Für mich war das eine spannende Reise, aber das zeigte mir, dass es schwierig ist, über diesen gemeinsamen Raum zu sprechen. Diese Idee von gemeinsamen Werten ist auch da, und dient als Traum für viele Menschen in manchen Gemeinschaften in Rumänien, in der Moldau oder in der Ukraine, die glauben, sie sind weit entfernt von Europa und wollten näher sein“, schlussfolgerte sie.